Sehr geehrter Herr Köhler,

besten Dank für ihre Frage zur E-Petition vom 12.02.2013 „Verbot der Vernichtung genießbarer Lebensmittel“. Ich habe diese Petition aus folgenden Gründen nicht unterzeichnet:

- Weil ich es grundsätzlich für bedenklich halte, Petitionen an die eigene Adresse (Deutscher Bundestag) zu unterschreiben.
- Weil ich den Weg eines gesetzlichen Verbotes weder für zielführend, noch für praktikabel halte.
- Weil ich die Argumentation in der Petition als realitätsfern betrachte.
- Weil ich keine Veranlassung sehe, den Verbraucher aus seiner Verantwortung zu entlassen.

Von 1998 bis 2009 war ich Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Meine persönliche Erfahrung ist, dass das Verbraucherverhalten und alle vorliegenden wissenschaftlichen Studien der Annahme wiedersprechen, der Verbraucher würde sich „so einfach“ umstellen. Fragen sie mal die Öko-Produzenten nach ihren Erfahrungen, wenn sie ihre nicht ganz nach Hochglanz-Prospekt aussehenden Produkte auf den Markt bringen und auf „konventionelle“ Käufer treffen. Es ist kein „angeblicher“, sondern ein sehr realer Wunsch des Verbrauchers, „schöne“ und zugleich preiswerte Lebensmittel zu erwerben.

Sehr konkret kann ich immer wieder die Folgen dieses fatalen Verhaltens, bei meinem jährlich ganztägigen Arbeitseinsätzen bei den „Tafeln“ in meinem Wahlkreis „begreifen“ !

Und mit dieser Anregung will ich meine Antwort abschließen: Statt einfach eine elektronische Petition anzuklicken- engagieren Sie sich ehrenamtlich bei der Tafel!

Mit freundlichen Grüßen

Gustav Herzog