Frage an Hans-Michael Goldmann von Martin H. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Goldmann,
zunächst einmal möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie die Ihnen auf abgeordnetenwatch.de gestellten Fragen öffentlich und ausführlich beantworten. Hierzu gehört sicherlich Rückgrat, da es sich nicht selten um unbequeme Fragen handelt, weshalb die hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete auch fast alle Fragestellenden mit einer Standardantwort abspeist.
Meine Frage bezieht sich auf das viel diskutierte Thema des geplanten Kohlekraftwerks in Dörpen.
Ich habe starke (wirtschaftliche) Bedenken, dass Dörpen ein sinnvoller Standort für ein Steinkohlekraftwerk wäre, die sich in folgenden Punkten begründen:
Antransport der Kohle:
Die Kohle wird aus Übersee in großen Massengutfrachtern antransportiert. Während die beiden in Wilhelmshaven im Bau befindlichen Kohlekraftwerke direkt mit Seeschiffen beliefert werden können, so muss beim Standort Dörpen das komplette Material für die letzten Kilometer auf Binnenschiffe oder Güterzüge umgeschlagen werden.
Negative Folgen für den Tourismus:
Das nördliche Emsland und Ostfriesland ist gerade bei Erholungssuchenden aus dem nahen Ruhrgebiet beliebt. Spricht man mit ihnen über die Gründe hierfür, so wird vor allem angeführt, dass man zwar auch in ihrer Heimat landwirtschaftliche Gebiete gibt, man am Horizont aber immer das nächste Kraftwerk, einen Chemiepark oder ähnliche Industrie sieht. Im nördlichen EL sei dieses anders, hier gebe es noch Wiesen und Felder soweit das Auge reicht.
Alle zur Zeit in unserer Region ansässigen bekannten Unternehmen (Meyer Werft, Nordland Papier, ADO, ATP, etc.) Haben nicht einen modernen und "sauberen" Ruf und sind sogar Touristenmagnete. Papenburg und Umgebung zeichnet sich bislang durch modernste Industrien und regenerative Energiegewinnung (Windkraft, Biomasseheizkraftwerk) aus.
Ich habe große Bedenken, dass ein Kohlekraftwerk einen enormen Imageschaden mit negativen Folgen für die gesamte Tourismuswirtschaft bedeuten würde.
Teilen Sie diese Bedenken?
Sehr geehrter Herr Hanneken,
herzlichen Dank für Ihre freundlichen Worte. Doch in diesem Fall kann ich es auch ganz kurz machen: Ich teile Ihre Bedenken.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Hans-Michael Goldmann