Frage an Harald Ebner bezüglich Klima

Portrait Harald Ebner mit blauem Hemd vor grünem Hintergrund. Lächelnd.
Harald Ebner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Andreas R. •

Frage an Harald Ebner von Andreas R. bezüglich Klima

Sehr geehrter Herr Ebner,

Deutschland braucht für den Klimaschutz intakte Moore, da diese CO2 binden. Dennoch ist es nach wie vor nicht verboten, Torf für die Düngung in Gärten zu verwenden. Im Baumarkt gibt es Torf oft zu Billigpreisen. Der Torfabbau basiert auf der Trockenlegung von Mooren. Torf ist somit ein echter Klimakiller. Baumärkte und Pflanzenläden machen daraus ein Geschäftsmodell. Werden Sie sich für ein Verbot von Torfabbau, -verkauf und -importen einsetzen, um das Klima zu schützen? Welche Strategien hat ihre Partei für die Wiederherstellung trockengelegter Moore?

Mit freundlichen Gruessen
Andreas Reichhardt

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Reichhardt,

vielen Dank für Ihre Frage.

Uns Grünen ist ein aktiver Moorschutz ein wichtiges Anliegen. In unserem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 heißt es dazu:
"Moorschutz ist Klimaschutz. Daher wollen wir ein Ende der Torfnutzung und unsere Moore so schnell und umfassend wie möglich wiedervernässen. Dazu legen wir gemeinsam mit den Ländern ein großflächig wirksames Moor-Renaturierungsprogramm auf. Um die noch intakten Moore vor Torfabbau, Überdüngung und Entwässerung zu retten, werden wir sie unter strengen Schutz stellen. Für genutzte Moorböden wollen wir ökonomische Perspektiven für eine nachhaltige nasse Landwirtschaft ermöglichen und extensive Weidewirtschaft und Paludikultur stärken."

Ein großer Teil des in Deutschland verwendeten Torfs wird aus dem Ausland (v.a. aus dem Baltikum) importiert. Die Gartenbaubranche muss dabei unterstützt werden, mittels Substitution von Torf durch andere geeignete Substrate den Ausstieg aus der Torfnutzung voranzutreiben, wie es bei inzwischen vielen verfügbaren Produkten torffreier Blumenerde bereits gelungen ist. Um dieses Ziel zu erreichen sind noch mehr anwendungsorientierte Forschung, der Aufbau entsprechender Produktionskapazitäten und eine Standardisierung der verwendeten Rohmaterialien für solche kulturspezifischen Ersatzsubstrate notwendig. Eine Möglichkeit für alternative Substrate bietet der gezielte Anbau von Torfmoos als Paludi-Kultur auf wiedervernässten Moorböden außerhalb von Schutzgebieten.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Ebner

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