Frage an Heiner Bäther bezüglich Soziale Sicherung

Heiner Bäther
DIE LINKE
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Frage von Matthias N. •

Frage an Heiner Bäther von Matthias N. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Bäther,

ich bin 45 Jahre alt, seit rund 4 Jahren im Öffentlichen Dienst tätig und freiwillig gesetzlich versichert.
Ich zahle seit Jahren regelmäßig bei der Versorgungsanstalt des Bundes meine (Pflicht-)Beiträge. Sobald ich jedoch ins Rentenalter komme, wird von der zu erwartenden Betriebsrente der gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag einbehalten werden, und zwar sowohl den Arbeitnehmer- als auch der Arbeitgeberanteil! Und dies noch zusätzlich zum Beitrag auf meine zu erwartende gesetzliche Rente.
Damit wird die Renditeerwartung an die betriebliche Altersvorsorge zunichte gemacht. Was der Gipfel der Ungerechtigkeit ist: Diese Beitragspflicht gilt nur für gesetzlich, nicht aber für privat Versicherte.

Diese Konstruktion wurde bereits 2004 in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit von rot-grün erfunden, um die seinerzeit notleidenden Sozialkassen zu mit zusätzlichen Einnahme zu versorgen. Nun haben wir mittlerweile eine geringe Arbeitslosenquote und mithin eine sehr anständige Finanzierungsgrundlage für die Sozialkassen.

Halten Sie die geltende Rechtslage für angemessen?
Werden Sie sich als MdB dafür einsetzen, die Kranken- und Pflegeversicherungspflicht auf Betriebsrenten für gesetzlich Versicherte abzuschaffen? Falls nein, warum nicht?

Freundliche Grüße

M. N.

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr N.!

Die Einführung der Kranken- und Pflegeversicherung-Pflicht bei den Betriebsrenten war nicht vorübergehend und erfolgte 2002 mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz.

Als LINKE plädieren nicht für eine vollständige Abschaffung von KV/PV-Beiträge auf Versorgungsbezüge aus Betriebsrenten. Wir wollen alle Einkommen verbeitragen. Aber nur einmal im Leben. Wer während der Ansparphase abgeführt hat, soll nicht noch einmal zahlen in der Bezugsphase der Rente. Das ist ungerecht.

Mit freundlichen Grüßen
Heiner Bäther