Sehr geehrter Herr Upmeier,

bei der Neuregelung von Überweisungen kommt es nach der Umsetzung der sog. Zahlungsverkehrsrichtlinie der EU tatsächlich nur noch auf die richtige Angabe der Kontonummer an.

Der Hintergedanke dieser neuen Regelung ist die Verkürzung der Überweisungsdauer. Europaweit soll eine Überweisung - wie innerhalb Deutschlands - nur noch drei Geschäftstage benötigen bis sie den Empfänger erreicht. Ab 2012 soll diese Frist auf 1-2 Tage - je nach Überweisungsart - weiter verkürzt werden. Des Weiteren sind Lastschriften nun auch grenzübergreifend möglich.

Um diese ausdrücklich verbraucherfreundlichen Maßnahmen einführen zu können, wurde eine automatische Abwicklung des Zahlungsverkehrs nötig. Da die stärkere Prüfung der Kontoangaben bislang viel Zeit in Anspruch nahm, setzt man nun auf eine automatische Abwicklung des Zahlungsverkehrs, um das Ziel einer verkürzten Überweisungsdauer zu erreichen. Die Kontonummer wird also nicht mehr mit dem Namen des Kontoinhabers abgeglichen, weil nur eine automatische Abwicklung zu einer kürzeren Überweisungsdauer führt.

Natürlich muss jeder Verbraucher genau aufpassen, dass seine Angaben stimmen und sein Geld nicht auf das falsche Konto überwiesen wird. Dieser Nachteil wird jedoch durch die Vorteile, die den Bankkunden durch die neue Regelung geboten werden, aufgewogen. Eine Rückkehr zu den bisherigen Richtlinien ist daher aus meiner Sicht keine sinnvolle Option.

Um eventuelle Schadensfälle aufgrund falsch angegebener Kontonummern möglichst gering zu halten, sollte die Entwicklung des Zahlungsverkehrs aufmerksam begleitet werden. Für die Zukunft sollte die Minimierung der Fehlerquote bei der automatischen Abwicklung angestrebt werden.

Ich hoffe, dass diese Antwort hilfreich für Sie ist. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen

Herbert Reul