Frage an Hilde Mattheis bezüglich Gesundheit

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Hilde Mattheis
SPD
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Frage von Ulrich P. •

Frage an Hilde Mattheis von Ulrich P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Mattheis,

mit Interesse habe ich Ihr Portrait in der "Sonntag aktuell" gelesen. Sie scheinen zu den fast ausgestorbenen Politiker zu sein, welche ihre politische Prinzipien konsequent vertreten. Dazu meinen Respekt.
Als Mitglied des Gesundheitsausschusses liegt Ihr Interesse auch bei der Gesundheitspolitik. Gerade auf diesem Gebiet sehe ich die entscheidende innenpolitische Zukuftsaufgabe. Die Gesundheits- kosten müssen stark gesenkt werden. Wie ist dies möglich? Es ist unstrittig, daß durch Gesundheitssport und Sturzprophylaxe nicht nur sehr viele schwere Krankheiten und Sturzverletzungen vermieden werden können und dadurch die Lebensqualität der älterer Menschen entscheident verbessert werden kann, sondern auch die Sozial- kosten und damit auch Lohnnebenkosten erheblich gesenkt werden können. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Politik endlich aktiv wird.
Der phlegmatische Mensch muß aufgerüttelt werden. Es müssen mannigfaltige Angebote gemacht werden und die wissenschaftliche Erkenntnisse offensiv in aller Deutlichkeit publiziert werden. Auch Ministerin Ulla Schmidt sprach kürzlich in einem Interview von Einsparmöglichkeiten von einem zweistelligen Milliardenbetrag. Setzen Sie sich dafür ein, daß die gesundheitlche Prävention gestärkt wird? Setzen Sie sich dafür ein, daß beim mal wieder angekündigten Präventionsgesetz Gesundheitssport und Sturzprophylaxe eine besondere Stellung erhält? Setzen Sie sich für ein staatlich gefördertes Programm ein, um die Chancen bei sportlicher Betätigung für jeden ersichtlich aufzuzeigen? Ich könnte mir ein Programm wie die Raucher-Entwöhnungs- Kampagne vorstellen. Sehen Sie auch, daß sich die Mittel für die Bewerbung sehr schnell amortisieren durch Reduzierung von Krankheiten und Verletzungen? Sehen Sie es auch für eine soziale Aufgabe, alles zu unternehmen, um Krankheiten und Verletzungen so weit wie möglich zu vermeiden?

Mit landsmännischem Gruß
Ulrich Parth

Portrait von Hilde Mattheis
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Parth,

Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 17. September 2007. Sie sprechen hier ein wichtiges Thema an, dass uns auch in der nächsten Zeit sehr beschäftigen wird. Dass gesundheitliche Prävention im Alter und insbesondere Sturzprophylaxe von großer Bedeutung sind weiß jeder, der schon einmal einen älteren Menschen mit Oberschenkelhalsbruch in seiner Umgebung hatte.

Als Mitglied im Gesundheitsausschuss und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion messe ich allen präventiven Maßnahmen besonderen Wert bei. Auch bei der aktuellen Diskussion zur Pflegereform wird diesem Komplex ein besonderer Rang zukommen, so wie dies auch schon in den Koalitionsvereinbarungen festgehalten wurde.

Wie Sie sicher schon den Medien entnommen haben, sind diese Vereinbarungen kurz davor, konkret umgesetzt zu werden. Da auch die Bundesgesundheitsministerin präventive Maßnahmen zu einem Stützpfeiler der Gesundheitspolitik ernannt hat, wurde vor wenigen Tagen der erste Entwurf eines Präventionsgesetzes veröffentlicht. Dieses Gesetz wird als eine seiner Hauptaufgaben die von Ihnen eingeforderte Verbreitung von Präventionsmaßnahmen haben. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass Prävention nicht nur eine Angelegenheit für ältere Mitbürger ist. Die freigesetzten Mittel müssen auf alle Mitglieder unserer Gesellschaft verteilt werden, damit Prävention ihrem eigenen Namen gerecht wird und wirkliche Vorsorge und nicht Behandlung ist.

Mit freundlichen Grüßen

Hilde Mattheis, MdB