Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für die ausgesprochene Solidarität bezüglich der "unsachlichen und feindseligen" Angriffe hier in diesem Podium "Abgeordnetenwatch.de".

Dennoch muss ich selbstkritisch widersprechen. Leider gelingt es mir nicht immer "sachlich" genug zu antworten. Neben den aktuell veröffentlichten 51 Fragen gibt es ca. 35 unveröffentlichte antikommunistische Angriffe. Die Eingriffe der Moderation sind mitunter inkonsequent. Im „Moderationskodex" stehen 13 Grundsätze, die in einigen Anfragen an mich wenig beachtet wurden. Die große Überschrift auf dem Button zu diesem Kodex lautet: "No hate!" Auf Deutsch: Kein Hass! Wenn die Betreiber von Abgeordnetenwatch ihren eigenen Anspruch einhalten, müssen Sie feindselige Angriffe in Fragen nicht lesen.

Zu Ihrer Frage: Es ist mir vollkommen klar, dass diese Leute aktuell nicht zu überzeugen sind. Ich will lediglich verhindern, dass der Eindruck entsteht, ich wüsste keine Antwort. Dabei habe ich mich mitunter emotional hinreißen lassen und die sachliche Ebene vereinzelt verlassen.

Z.B. gab es einmal eine Frage, die mir unterstellte, ich wäre eine Marionette des angeblichen "Chefideologen der MLPD Stefan Engel". Diese Frage ist inzwischen gelöscht mitsamt meiner verunglückten Antwort. In dieser hatte ich sehr ungeschickt versucht, den Fragesteller lächerlich zu machen, statt gegen dessen antikommunistische Unterstellung nüchtern sachlich zu protestieren. Die Versuche, die MLPD als "Sekte" darzustellen und ihre Mitkämpfer als "Jünger eines Gurus", werden gezielt über Autoren im Dienste des Innlandgeheimdienstes geschürt. Irreführender Weise wird da noch der Namen "Verfassungsschutz" benutzt. Da hilft persönlicher Ärger über dumme Fragen wenig. Die Menschen müssen lernen sich ein eigenes Bild von der MLPD zu machen, dazu laden wir nicht nur im Wahlkampf herzlich ein. Da ich inzwischen gegen Fakeadressen von mehreren Fragestellern protestierte, sind einige dieser Fragen zum Glück nicht mehr zu lesen.

Inzwischen erkenne ich zwei Welten im Wahlkampf: Zum einen die Online-Welt, mitsamt ihren vielen feindseligen antikommunistischen Angriffen, nicht nur hier in dem Abgeordnetenwatch-Forum. Zum anderen die reale Wirklichkeit, wenn wir mit Gitarre und Lautsprecher, wie gestern, durch den Stadtteil ziehen und mit den Menschen reden. Da erleben wir eine große Offenheit und Aufgeschlossenheit zur Frage einer grundsätzlichen Gesellschaftsveränderung, für die wir als "Internationalistische Liste/MLPD" eintreten.

Mein Fehler war, mich eine Zeitlang von der Online-Welt beeindrucken zu lassen. "Viel Feind, viel Ehr", dachte ich falscher Weise. Doch dann musste ich erkennen an typischen Rechtschreibfehlern, wie z.B. absichtlich falsch geschriebenem Parteinamen, da sind stets die gleichen Autor*innen am Werk. So viele sind das gar nicht.

Ich fände es schöner, es wäre ein wirklich hassfreier Raum hier. Ihrem Anspruch der Sachlichkeit, werde ich versuchen in der Restlaufzeit meiner Präsenz im Forum besser nachzukommen.

Mit freundlichen Grüßen
Hubert Bauer