Was würden Sie an unserem Gesundheitssystem besser machen!? (z.B. Krankheiten ins SGB aufnehmen, Ärzterennerei, Wartezeiten auf Arzttermine, Versorgung der ländlichen Gebiete, Budget des Arztes)

Hubert Bauer mit Karl Marx
Hubert Bauer
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Frage von Susanne K. •

Was würden Sie an unserem Gesundheitssystem besser machen!? (z.B. Krankheiten ins SGB aufnehmen, Ärzterennerei, Wartezeiten auf Arzttermine, Versorgung der ländlichen Gebiete, Budget des Arztes)

am eigenen Leib spüre ich seit 10 Jahren wie miserabel unsere Krankenversorgung ist uns sich eher als "Gesundheitsversorgung" bezeichnet. Beschäftigungsverbot aus sogenanntem "Infektionsschutz", Kinderkrankengeld für Gesunde, Mutter-Kind-Kuren für Menschen die Gesund waren Kinder zu bekommen....Demgegenüber stehen Krankheiten wie Borreliose wo die Ärzte nicht mal Koinfektionen oder die Krankheit selbst über Jahre diagnostizieren. Dies hat massive Folgen auf dem Körper. In meinem Fall führte dies zu 8 Fehlgeburten mit ensprechenden Kosten da Diagnostik und Behandlung auch hier keine Kassenleistung sind. Wartzeititen auf ARzttermine, fehlendes Budget, Überwiesungen etc. machen mich eher krank als Gesund. Insgesamt musste man 100.000 Euro für Kinderwunsch und draufzahlen da unser Land keine Obergrenze kennt. Es kennt nur "Gesunde " gesund zu erhalten z.B. Beschäftigungsverbot, Kinderkrankengeld. Dafür sollen "Kranke" aufkommen.

Hubert Bauer mit Karl Marx
Antwort von
MLPD

Liebe Frau K.

da haben Sie ja sehr negative Erlebnisse mitmachen müssen. Leider wurde ich selbst in den letzten Jahren zunehmend kränker. Durch einen zurückliegenden Arbeitsunfall, sowie eine zusätzliche Krebserkrankung bin ich inzwischen zu 60 % schwerbehindert. So kenne ich die Folgen des sogenannten "Pflegenotstand" aus eigenem Erleben.

Ihre Frage nach Besserungen in "unserem Gesundheitssystem" will ich differenziert beantworten. Wir als Bürger*innen haben ja kein eigenes Gesundheitssystem, sondern ein kapitalististisches. In diesem steht nicht die Gesundheit des Patienten an erster Stelle, sondern wie man durch Krankheit Geld verdienen kann. Das kann auch die positive Hilfseinstellung der Mehrzahl des Personals in diesem System nicht ausgleichen und viele kranke Menschen klagen über die gleichen Erlebnisse, die wir Beide zur Genüge kennen("Ärzterennerei, Wartezeiten auf Arzttermine, Versorgung der ländlichen Gebiete, Budget des Arztes"etc.).

Die "Internationalistische Liste/MLPD" schreibt u. a. im Wahlprogramm: "Im Kapitalismus werden unsere Lebensinteressen zur Ware degradiert, sei es Gesundheit, Bildung oder Wohnen"(...). Dennoch könnte einiges reformiert werden. Das unmenschliche Abrechnungssystem nach sogenannten "Fallpauschalen" gehört als erstes abgeschafft. Dazu sollte die Situation für die Pflegekräfte und Mediziner unbedingt entspannt werden. In diesem Sinne unterstützen wir solidarisch die Arbeitskämpfe in der Branche um Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen. Einzelne einmalig gezahlte "Coronaprämien" für das Desaster, was das Personal in den letzten 2 Jahren durch die Pandemie noch zusätzlich erleben musste, sind traurige Feigenblattrituale, statt wirkliche Anerkennung und Wertschätzung für deren geleistete Arbeit.

Grundlegende Verbesserungen verspreche ich mir erst durch einen grundlegenden Systemwechsel. Wir kämpfen für eine befreite Gesellschaft. Wenn der Mensch im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Geschehens steht, wäre es ein hohes Gut, die Menschen gesund zu erhalten, statt gewinnorientiert an Krankheiten herum zu kurieren.

Wäre schön von Ihnen zu hören, welche Fragen sie zu einem solchen Systemwechsel haben?

Vielleicht geben Sie mir die Chance mit Nachfragen, das Thema noch zu vertiefen.

Mit herzlichen Grüßen

Hubert Bauer