Frage an Ingrid Arndt-Brauer bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Ingrid Arndt-Brauer
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Frage von Guido F. •

Frage an Ingrid Arndt-Brauer von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Arndt-Brauer,

Ich danke Ihnen für die schnelle Reaktion auf meine Anfrage vom 03.10.2010.

Leider kann ich aber nicht verstehen, wie Sie einerseits versuchen können die Verfolgung von Cannabisnutzern zu rechtfertigen und gleichzeitig ein Alkoholverbot ablehnen, weil Sie der Meinung sind, "man sollte mündigen Bürgerinnen und Bürgern zugestehen, möglichst eigenverantwortlich ihr Leben zu gestalten".
Warum gestehen Sie dieses Recht auf eine eigenverantwortliche Lebensgestaltung nur denen zu, die Alkohol trinken möchten, aber nicht denen, die Cannabis benutzen wollen?

Mir ist zudem unklar, wie Sie zu der Auffassung gelangen, dass Alkohol vorrangig ein Genussmittel ist während es sich bei Cannabis vorrangig um eine Droge handelt.
Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage nehmen Sie diese Abgrenzung vor?

Die WHO definiert jeden Wirkstoff als Droge, der in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag und kein Nahrungsmittel ist.
Darum hat die "Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung" Alkohol wohl auch in Ihrem Drogenlexikon auf drugcom.de aufführt. Ihn als Nahrungsmittel zu bezeichnen dürfte angesichts von über 70.000 Alkoholtoten jährlich mehr als fragwürdig sein.

Auf Grundlage eines Gutachtens von Prof. Dr. Berghaus stellte das Bundesverfassungsgericht in seinem Beschluss 1 BVR 2062/96 fest, "dass die Gründe für den Konsum von Cannabis denen des Konsums von Alkohol (etwa Entspannung, Abschalten) sehr ähnelten." (vgl. http://tinyurl.com/1BVR206296 )

Mit Blick auf das Gefahrenpotential zeigen wissenschaftliche Vergleiche immer wieder, dass Alkoholkonsum in jeder Hinsicht mit einem größeren Risiko verbunden ist als der Gebrauch von Cannabis. (vgl. http://tinyurl.com/35rhl35 , http://tinyurl.com/3azcw6w , http://tinyurl.com/2jmp5r , http://tinyurl.com/Krumdiek )

Was spricht Ihres Erachtens gegen die Feststellung, dass Alkohol eine Droge und Cannabis vorrangig ein Genussmittel ist?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Friedewald,

ich denke, dass ich mit meinen Antworten meine Position zur Verfolgung von Cannabisnutzern hinlänglich klar gemacht habe.

Mit freundlichen Grüßen

Ingrid Arndt-Brauer