Frage an Jan-Marco Luczak bezüglich Verkehr

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Jan-Marco Luczak
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Frage von Bernhard D. •

Frage an Jan-Marco Luczak von Bernhard D. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Luczak,

mein Anliegen habe ich der Logik folgend in die o.a. Kategorie eingeordnet. Es betrifft das im Schöneberger Kiez um die "Rote Insel" sehr intensiv und emotional behandelte Thema der Nachnutzung des Gasometer Geländes.

Für die Menschen in diesem Teil Schönebergs - und damit auch für mich als Anwohner - ist eine städtebaulich verträgliche Nachnutzung sowie eine geordnete Planung der umliegenden Brachflächen und Kleingewerbegebiete (Torgauer Straße) ein immens wichtiges Anliegen. Nach dem Flughafen Tempelhof sehe ich hier eines der großen Stadtentwicklungsthemen im gesamt Bezirk. Aus diesem Grunde habe ich folgende Frage an Sie:

Welche Position beziehen Sie zur geplanten Entwicklung und wo sehen Sie Ihre Einflussmöglichkeiten zur "bewohneradäquaten" Entwicklung des Quartiers und des Gasometer-Geländes?

Über eine Antwort von Ihnen freue ich mich und verbleibe mit

mit freundlichen Grüßen

Bernhard Drews

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Sehr geehrter Herr Drews,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Auf dem Gelände rund um den denkmalgeschützten Gasometer soll das Europäische Energieforum (EUREF) entstehen. Dieses 500-Millionen-Projekt soll Wissenschaft, Forschung und Unternehmen an einem Standort zusammenbringen und dadurch Ressourcen und Wissen ebenso bündeln wie vernetzen. Es bietet sich hier die Chance, eine international anerkannte Plattform für alle Fragen des Energiesektors zu schaffen, die weit über die Grenzen des Bezirks und Berlins hinaus Strahlkraft entfalten kann. Dieses Projekt steigert nicht nur die Attraktivität des Standorts und schafft Arbeitsplätze, sondern mit dem geplanten öffentlichen Park auf dem Gelände wird auch endlich eine der letzten Brachen des Bezirks für eine Nutzung durch die Menschen erschlossen. Ich befürworte und unterstütze das Vorhaben daher ausdrücklich.

Klar ist aber auch, dass den Interessen der Anlieger - etwa in Bezug auf Verschattung - Rechnung getragen werden muss. Das ist im Rahmen der Bauleitplanung dadurch geschehen, dass die Gebäudehöhen mehrfach reduziert worden. Im Übrigen wird auf dem Gelände - wo es früher nur eine Brache gab - ein öffentlich zugänglicher Park entstehen, der die Lebensqualität der Menschen verbessern wird. Nähere Informationen zu den von Ihnen aufgeworfenen Fragen zum Gasometer Schöneberg und dem EUREF-Projekt werden durch den nachfolgenden Artikel aus unserer aktuellen Ausgabe der CDU Info deutlich:
"Europäisches Energie Forum am Gasometer Schöneberg

Der alter Gasometer in der Mitte des Bezirks am Bahnhof Südkreuz rückt in diesen Tagen in das besondere Interesse der Öffentlichkeit. Auf dem ehemaligen Gelände der Gasag wird in den nächsten Jahren das Europäische Energie Forum EUREF entwickelt.

Das EUREF ist eine der größten privaten Einzelbaumaßnahmen der nächsten Jahre in Berlin. Auf dem rund 62.000 qm großen Grundstück in Tempelhof-Schöneberg entstehen bis zum Jahr 2015 Büros und Firmenrepräsentanzen, ein Kongresszentrum sowie ein Science Center. Dazu kommt Gastronomie mit Restaurants und Cafeterien. Geplant sind Investitionen von ca. 600 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung sollen etwa 6.000 neue Arbeits-, Ausbildungs- und Studienplätze geschaffen werden.

Kernstück des Europäischen Energie Forums ist das Europäische Energie-Institut - eine Aus- und Fortbildungsakademie für Wirtschaft und Politik, interdisziplinärer und internationaler Forschung und Lehre in Sachen Energie, sowie einem Think-Tank als Beratungs-Institution. Fernziel ist die Entwicklung einer privaten Energiehochschule (in ihrer Art die erste weltweit) mit postgraduierten Studiengängen rund um das Thema Energie.

Eine entscheidende Hürde hat das EUREF bereits genommen. Auf der letzten Sitzung der BVV vor der Sommerpause haben die Bezirksverordneten dem Bebauungsplan Gasometer Schöneberg mit großer Mehrheit zugestimmt. Die Beteiligung der Öffentlichkeit im Bebauungsplanverfahren und der Träger öffentlicher Belange hatte zuvor zu deutlichen Änderungen der im September 2007 erstmalig vorgestellten Planung geführt: Gebäudehöhen wurden reduziert, ungewollte Nutzungen ausgeschlossen und die Frage der Erschließung mit dem geplanten Bau einer neuen Zufahrtsstraße geklärt.

Im August wurde nun das Richtfest „Berlin - Gasometer - eine transparente Zeltkuppel im Gasometer“ gefeiert. Während der Fußball-WM im Jahr 2006 stand sie als „Bundestagsarena“ vor dem Reichstag. Heute dient diese Zeltkuppel in dem imposanten Rund des ca. 80 Meter hohen und fast 100 Jahre alten Gasometers als Veranstaltungsraum für bis zu 800 Personen. Bereits abgeschlossen ist die Sanierung der ehemaligen Nordspitze. Sie war bis vor kurzem noch eine hoch kontaminierte Industriebrache, mit Werten, die 490mal über den Grenzwerten lagen. Auf der Nordspitze entsteht derzeit eine für den Bezirk wichtige Grünanlage. Im Sommer 2010 wird das 125 Jahre lang streng abgeschottete Gelände als neuer Park der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."

Herzlichen Gruß

Jan-Marco Luczak

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