Frage an Jens Nacke bezüglich Umwelt

Jens Nacke
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CDU
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Frage von Jörg T. •

Frage an Jens Nacke von Jörg T. bezüglich Umwelt

In Ihrer Heimatgemeinde Wiefelstede stehen zur Zeit drei wichtige Projekte für erneuerbare Energie zur Diskussion, Solarpark Fliegerhorst, Windpark Hollen und Repowering Windpark Conneforde. Wie stehen Sie zu den drei genannten Projekten? Sind Sie für zukunftsfähige Energie, oder nicht?

Jens Nacke
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Thom,

die Förderung und der Ausbau regenerativer Energien ist ein zentraler Bestandteil der Energiepolitik der CDU. Das Land Niedersachsen spielt dabei eine besondere Rolle. Auf Grund unserer geographischen Lage ist der Ausbau regenerativer Energien in unserem Bundesland besonders fortgeschritten. Dies gilt auch für das Ammerland und die Gemeinde Wiefelstede. Allerdings darf auch der Ausbau regenerativer Energien nicht zu Lasten der örtlichen Bevölkerung erfolgen. Die Besiedelungsgeschichte der Geest- und Moorlandschaft des heutigen Ammerlandes führte zu einer kleinteiligen Besiedlung. Daher finden Sie noch heute im Ammerland an nahezu jeder Straße ein durchgängige Bebauung. Die Häuser stehen dabei häufig weniger als 100 m auseinander. In einer solchen Struktur führen nach meiner Überzeugung Windmühlen, deren Flügelspitze deutlich über 150 m hinausragen zu einer unangemessenen Beeinträchtigung. Die CDU-Fraktion im Wiefelsteder Gemeinderat, deren Fraktionsvorsitzender ich bin, lehnt daher die Errichtung eines weiteren Windparks im Gemeindegebiet Wiefelstede ab. Darüber hinaus könnten die o. g. Gründe auch die Möglichkeit des Repowering so sehr beeinträchtigen, dass ein wirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist. Dazu laufen derzeit Anhörungsverfahren, deren Ergenisse ich nicht vorgreifen will. Die Seitens der örtlichen Bevölkerung vorgetragenen Bedenken sind jedoch recht beachtlich.

Die Nachnutzung des Fliegerhorstes Oldenburg als Solarpark ist aus meiner Sicht eine interessante Option. Dies gilt insbesondere für jene Bereiche des Geländes, die bereits jetzt ganz oder teilweise versiegelt sind. Die Errichtung von Solaranlagen auf landwirtschaftlicher Nutzfläche betrachte ich dagegen ebenfalls skeptisch. Aus meiner Sicht ist es erheblich sinnvoller, bereits versiegelte Flächen für Solaranlagen zu nutzen.

Vergleichbare Diskussionen gibt es im Übrigen für Energie aus Biomasse, deren Ausbau im Ammerland ebenfalls kontrovers betrachtet wird. Ich habe den Eindruck, dass Sie sehr bewusst die Diskussion um Biogasanlagen nicht angesprochen haben. Offensichtlich halten Sie hier den Nachteil durch den vermehrten Anbau von Energiepflanzen für zu hoch. Wie bei allen Energieträgern sind eben auch bei regenerativen Energien die Vor- und Nachteile abzuwägen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Jens Nacke MdL

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