Was unternehmen Sie, damit zumindest einige der schlimmsten Tierquälereien abgeschafft werden?

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Jens Teutrine
FDP
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Frage von Duygu B. •

Was unternehmen Sie, damit zumindest einige der schlimmsten Tierquälereien abgeschafft werden?

Wie z.B. Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU, Amputationen, um Tiere an landwirtschaftliche Haltungssysteme anzupassen, Anbindehaltung, darunter auch die saisonale Anbindehaltung von Rindern und die Anbindehaltung von Greifvögeln, Qualzuchten in der Landwirtschaft und im Heimtierbereich, aber auch Privathaltung exotischer Wildtiere wie Affen, Tiger und Reptilien als „Haustiere“, Privathaltung exotischer Wildtiere wie Affen, Tiger und Reptilien als „Haustiere“, Verkauf von Welpen und anderer Tiere über Online-Plattformen. Die Tierheime sind voll!

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Frage. 

Der Tierschutz ist als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Wir Freie Demokraten treten daher selbstverständlich für eine verantwortungsvolle Haltung von Nutztieren ein. Dabei setzen wir auf rechtsstaatliche Kontrollen und wirksame Modernisierungsschritte in der Tierhaltung. Bereits heute sind die schlimmsten Tierquälereien in Deutschland nicht erlaubt, daher geht es nicht um immer mehr Regeln, sondern um die Durchsetzung bestehender Regeln. 

Bei den Tierschutzstandards müssen wir uns, da wir einen europäischen Binnenmarkt haben, auch europaweit abstimmen. Ansonsten führen höhere Tierschutzstandards, die nur in Deutschland und nicht in der gesamten EU gelten, nur dazu, dass billigere Produkte aus dem Ausland konsumiert werden und unsere heimische Landwirtschaft wirtschaftlich absteigt. Es darf nicht sein, dass niedrigere Tierschutzstandards in anderen Ländern dort zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Deshalb setzen sich meine Kollegen im Europäischen Parlament für europaweite Mindeststandards für den Tierschutz ein, die kleinere und mittlere Betriebe nicht überfordern. Durch diese Standards muss sichergestellt werden, dass die von Ihnen aufgezählten Praktiken durch tierfreundlichen Alternativen ersetzt werden. 

Als marktwirtschaftliche Partei setzt die FDP außerdem auf Transparenz in Bezug auf die Haltungsform von Tieren. Wer ein tierisches Produkt kauft, soll sofort erkennen, wie dieses Tier gehalten wurde. Um das zu gewährleisten hat die Ampel-Koalition im Juni 2023 die Tierhaltungskennzeichnung beschlossen. Dadurch muss schrittweise bei Lebensmitteln tierischer Herkunft angegeben werden, wie die Tiere gehalten wurden. So kann jeder Kunde Tierwohl direkt an der Kasse fördern. 

Mit freundlichen Grüßen

Jens Teutrine

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