Frage an Katharina Dröge bezüglich Verkehr

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Katharina Dröge
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Matthias L. •

Frage an Katharina Dröge von Matthias L. bezüglich Verkehr

Für eine Möglichkeit neuer Verkehrswege kommt die maglev (Magnetschwebebahn) in den asiatischen Ländern China, Korea und Japan sehr gut voran. Es gibt mehrere Systeme die bereits neben dem Transrapid im Urbanen Raum verkehren.
In Deutschland hat Max Bögel das TSB entwickelt, was den Nahverkehr nachhaltig und emmisionsfrei (weder Lärm noch Feinstaub) ermöglicht und spürbar verbessert.
Weil für die Trassenführung eine politische Entscheidung erforderlich ist, Frage ich Sie, ob Sie im Wahlprogramm der Grünen das unterstützen könnten:
Kann als Leuchturmprojekt eine Magnetschwebebahnstrecke für den urbanen Raum in das Wahlprogramm der Grünen aufgenommen werden ?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Latteyer,
vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihre Frage.

Das Thema Transrapid ist seit den 1980er Jahren intensiv in Deutschland diskutiert worden. Dabei ging es stets um die Frage, ein Hochgeschwindigkeitsnetz zwischen den großen Städten und Metropolen des Landes zu schaffen, um Fernverkehre zu beschleunigen. Bekanntlich haben die Grünen im Deutschen Bundestag keine Erfolgsaussichten auf eine derartige Einführung des Transrapid in Deutschland gesehen, insbesondere da mit dem Eisenbahnverkehr seit über 150 Jahren ein tragfähiges und vor allem dezentrales flächendeckendes Fernverkehrssystem besteht. Mit dem Deutschland-Takt als Planungsgrundlage und Systeminnovation ist das Ziel verbunden, Fernverkehrsverbindungen im klassischen Bahnverkehr zu beschleunigen und diesen möglichst nahtlos mit Nahverkehrsangeboten zu verzahnen. Seine zügige Umsetzung hat aus unserer Sicht verkehrspolitisch Priorität.

Tatsächlich wären die Kosten für die Errichtung neuer Transrapidstrecken auf Grundlage der Magnetschwebetechnologie sehr hoch. Auch die vor einigen Jahren diskutierte Strecke zwischen dem Münchener Flughafen und der Innenstadt München ist an der ungeklärten Finanzierung und an fehlender gesellschaftlicher Unterstützung gescheitert. Ob neue urbane Transrapidstrecken in Frage kommen, wäre genauer zu prüfen. Diese Frage muss zunächst auf städtischer Ebene beantwortet werden. Uns Grünen im Bundestag ist aktuell kein Projekt in einer Stadt in Deutschland bekannt, das von kommunaler Ebene aus vorangetrieben werden soll. Im Vordergrund der kommunalen Verkehrspolitik im Hinblick auf eine erwartete und berechtigte Unterstützung des Bundes stehen derzeit der Ausbau und die Modernisierung bestehender S-Bahn-, U-Bahn- und Straßenbahnverbindungen sowie der Ausbau von Radverkehrsanlagen mit dem Ziel, Autoverkehr und CO2-Emissionen zu senken. Aufgrund knapper Haushalte ist dabei kosteneffizienten Lösungen ein Vorzug einzuräumen.

Eine Forderung seitens der Parteibasis der Grünen, eine Magnetschwebebahnstrecke für den urbanen Raum in das aktuelle Wahlprogramm der Grünen aufzunehmen, ist uns nicht bekannt.

Mit freundlichen Grüßen
Katharina Dröge

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