Wie stehen Sie jetzt (Lt. Faktencheck bei Hart aber Fair wird der Strompreis noch 2040 bei über 40 Cent liegen) zum Industriestrompreis .

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Katharina Dröge
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Frage von Holger G. •

Wie stehen Sie jetzt (Lt. Faktencheck bei Hart aber Fair wird der Strompreis noch 2040 bei über 40 Cent liegen) zum Industriestrompreis .

Sehr geehrte Frau Dröge,

Selbst der „beratende Wissenschaftler von Habeck“ hat klar gemacht, dass sich Deutschland eine Subvention nur über einen beschränkten Zeitraum (3 bis 4 Jahre) leisten kann.
Sie sprechen auch in gestrigen Fernsehsendung (Hart aber Fair) laufend davon, dass durch den zusätzlichen erneuerbaren Strom die Preise nachhaltig sinken werden. Das ist ja dann offensichtlich falsch.

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Lieber Herr G.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Wie Sie dem Faktencheck der Sendung vom 21. August entnehmen können, wird der Strompreis in den kommenden Jahren sinken. Das liegt unter anderem daran, dass die Ampel Koalition den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt. Erneuerbare sind durch ihre einfache und nachhaltige Erzeugung schlichtweg die günstigste Energieart.

Allerdings wurde der Ausbau der Erneuerbaren in den 16 Regierungsjahren der CDU/CSU bewusst verlangsamt. Zudem haben die Vorgängerregierungen die Abhängigkeit von Energieimporten aus autokratischen Staaten vergrößert.

Das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck hat bereits im Mai mit dem Brückenstrompreis (Industriestrompreis) einen klaren und konkreten Vorschlag gemacht, wie wir unsere energieintensiven und im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen zeitlich befristet bei den Stromkosten entlasten können. Dieser Vorschlag bietet den Unternehmen Planungssicherheit und muss daher jetzt endlich umgesetzt werden. Indem wir den Brückenstrompreis an klare Bedingungen zu Standorterhalt, Tarifbindung und Investitionen in den Umbau hin zu klimaneutraler Wertschöpfung binden, stellen wir sicher, dass wir sofortige Planbarkeit und Schub für die Modernisierung erreichen.

Die Angabe zu potenziell steigenden Preisen kommt aus einer Begleitanalyse des Bundeswirtschaftsministeriums zur Heizen-mit-Erneuerbaren-Reglung. Diese Daten stammen aus dem Jahr 2022 und wurden vom kommerziellen Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos berechnet. Die Daten sind hypothetisch, unterliegen einer Vielzahl von Annahmen und sind damit volatil – vor allem wenn es um Eventualitäten weit in der Zukunft geht. Wie die Unionsfraktion daraus zu schließen, dass der Ausbau der günstigsten Energieart, den Erneuerbaren, den Strompreis nicht senken wird, ist unseriös. Das bemerkt auch der Faktencheck von Hart aber Fair.

Mit freundlichen Grüßen

Team Dröge

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