Frage an Katharina Fegebank bezüglich Umwelt

Portrait von Katharina Fegebank
Katharina Fegebank
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Katharina Fegebank zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Sabine S. •

Frage an Katharina Fegebank von Sabine S. bezüglich Umwelt

Was würde und könnte die Partei der Grünen konkret für Umwelt und Tierschutz tun, wen sie gewählt werden würde?

Portrait von Katharina Fegebank
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Sauer,

das Wahlprogramm der Grünen ist besonders für die Bereiche Tierschutz und Umweltschutz recht umfangreich, daher versuche ich Ihnen jetzt einen kurzen Überblick unserer Kernanliegen zu geben.

Für den Bereich Tierschutz haben wir eine grundlegende Novelle für das Tierschutzgesetz vorgelegt. Unser Ziel ist ein neuer rechtlicher Blick auf die Tiere als Mitlebewesen. Wir wollen eine gesetzliche Verankerung einer artgerechten Tierhaltung in der Landwirtschaft. Dafür wollen wir Eingriffe an Tieren zur Anpassung an die Haltungssysteme unterbinden und Qualzuchten beenden. Zusätzlich wollen wir ein Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzverbände einführen, damit auch jemand die Rechte der Tiere einklagen kann. Zusätzlich wollen wir Tierversuche minimieren. Dafür wollen wir Bund und Länder verpflichten, die Entwicklung, Validierung und den Einsatz von Alternativen zu Tierversuchen zu fördern und ein nationales Kompetenzzentrum für tierversuchsfreie Methoden etablieren. Zusätzlich setzen wir uns für ein ausnahmsloses Verbot der Verwendung von Menschenaffen in Tierversuchen ein. Langfristig wollen wir, dass in Deutschland Tierversuche überflüssig werden. Um den Schutz von Wildtieren zu verbessern, wollen wir Wildtiere in Zirkussen verbieten.
Im Bereich Umweltschutz gilt bei den Grünen immer noch der Grundsatz, dass die Umwelt mit ihren natürlichen Ressourcen sowie die Vielfalt der Natur für kommende Generationen bewahrt werden muss. Konkret wollen wir die Umweltbelastungen durch strenge Grenzwerte auf ein Minimum zurückfahren. Das gilt für die Grenzwerte für Luftschadstoffe (Quecksilber, Stickoxide und Feinstaub). Doch nicht nur für die „frische Luft“ setzen wir uns ein, sondern auch für die Luft in Wohnungen, Büros und Klassenzimmern. Dort ist die Schadstoffbelastung teilweise höher als draußen. Auch dort brauchen wir strengere gesundheitliche Anforderungen für z.B. Baustoffe oder Bürogeräte.

Um den Elektrosmog einzudämmen, wollen wir hier das Vorsorgeprinzip anwenden. Wir setzen uns für vorsorgeorientierte und kindgerechte Grenzwerte ein und für mehr Mitwirkungsrechte bei der Standortwahl von Funkmasten für Kommunen und Bevölkerung.

Damit die Gewässer und das Grundwasser weiterhin sauber bleiben bzw. sauberer werden wollen wir, dass die Vorgaben der EG-Wasserrahmenrichtlinie endlich erreicht werden. Zusätzlich müssen die Salzeinleitungen in Flüsse gestoppt werden.

Fracking (die Förderung unkonventionellem Erdgas mit Teils giftiger Chemikalien) lehnen wir wegen der unabsehbaren Gefahren ab. Zudem Behindert Fracking den Klimaschutz und die Engergiewende.

Damit die natürlichen Ressourcen möglichst lange erhalten bleiben, setzen wir uns für ein sparsames Wirtschaften mit ihnen ein. Dafür wollen wir die Wiederverwendung von Produkten und Wertstoffen steigern und Abfälle vermeiden. Zudem müssen Produkte langlebig und reparierbar sein. Das ewige Wergwerfen von Produkten ist ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoll

Um die Biodiversität aufrecht zu erhalten, wollen wir Naturschutz in allen Politikbereichen verankern und Schutzgebiete für bedrohte Natur und Arten weiter schützen und neu schaffen, einen weiteren Ausbau von Elbe und Donau stoppen, Flüsse renaturieren und Wälder schützen. Zusätzlich müssen wir die Verschmutzung der Meere stoppen und die Überfischung beenden.

Ich hoffe, ich konnte ihre Frage ausreichend beantwortet. Sonst stehe ich für Rückfragen gern zur Verfügung.

Mit vielen Grüßen
Katharina Fegebank