Frage an Katja Kipping bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Katja Kipping
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Frage an Katja Kipping von Tobias H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Katja Kipping,

ich möchte auch Sie gerne mal fragen, wie Sie politisch Israel und den Judentum befinden? Nachrichten erwähnten, dass die neue Linke und Oskar Lafontaine ziemlich israelkritisch sind. Gut, Israel muss man auch vom Judentum trennen, denn keine Religion erlaubt Morde. Wobei ich bedenken muss, dass Israel ein ständiges Verteidigungsrecht genießen müsse. Aber wie denke ich dabei: Der beste und schönste Krieg ist der, der nie stattgefunden hat. Mir wurde auch bekannt, dass die Linksfraktion einen Minister der islamistisch-radikalen Hamas nach Deutschland einlud? Irgendwie gibt mir das Gefühl, dass die neue Linke Juden hassen und die Billigung eines neuen Holocaust sympathisch finden. Falls Sie dafür stimmen, werde ich alles Erdenkbare in die Wege zu leiten, die Linkspartei nach der progressiven Simon Wiesenthal Operation zu sanktionieren.
Eine antiamerikanische politische Haltung kann ich noch dulden, da es leider populär geworden ist, Amerika samt seinen Präsidenten zu hassen. Ich habe George W. Bush im März 2005 kurz kennen lernen dürfen und empfand dabei einen sehr schöne Harmonie. Als Person mag er wirklich gut sein aber politisch? Daran streiten sich heute noch die Geister. Oskar Lafontaine wollte ja nach Teheran, um den iranischen Präsidenten zu treffen. Ich halte das auch für sinnvoll, denn jeder friedliche Dialog mit ihm muss folgen, bevor er inhumane Judenvernichtung betreibe und alles müsste verhindert werden, dass seine Lust an der Ausradierung Israels aus der Weltkarte nichtig bleibe! Iran hat zwar nach meiner Meinung ( wie wir ja auch ) das Recht, zivile Nuklearforschung zu betreiben aber nicht auf diesem Niveau!

Soweit so gut. Auf eine rasche und ausführliche Antwort freue ich mich und hoffe, dass sie mir keinen Antisemitismus bestätigen. Sonst wird’s mit uns eng und muss das neue Bündnis zu Ihrer Partei sprengen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch eine schöne Woche.

Mit freundlichen Grüßen
Tobias Harthberg

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Harthberg,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wie Sie sicher wissen und auch schreiben, so ist das Thema Israel in meiner Partei und unserer Bundestagsfraktion fortwährend präsent. Sie fragen natürlich zu recht nach meiner Position: vor nicht allzu langer Zeit habe ich unter der Überschrift „Für einen linken Zugang zum Nahostkonflikt jenseits von Antizionismus und antideutschen Zuspitzungen“ meine Sicht auf die Problematik ausführlich dargelegt. Da es sich um einen längeren Text handelt, möchte ich auf das Einfügen an dieser Stelle verzichten, aber Sie können die Schrift bei Interesse gern im Internet unter http://www.katja-kipping.de/nahost.htm lesen.

Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping