Frage an Katja Kipping bezüglich Gesundheit

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Frage von Christian w. •

Frage an Katja Kipping von Christian w. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Abgeordneter,

warum gelten die Abstandsregeln nicht in Bussen des Öffentlichen Verkehrs?
Morgens auf dem Weg zur Arbeit/Schule sind Millionen Menschen dicht zusammengedrängt nebeneinander, nirgends sind Abstandsregeln einzuhalten.
Sollten wir zum allgemeinen Bevölkerungsschutz die Nutzung des öffentlichen Bus und Bahn Verkehrs nicht lieber verbieten lassen, damit das Corona Virus sich durch Bus/Bahn Nutzung nicht mehr so einfach Millionenfach ausbreiten kann?

Sicher ist Ihnen dieses Thema als Bundestagsabgeordneter hinlängst bekannt und sie arbeiten bereits unermüdlich an einer Lösung bzw einem notwendigen Verbot um unser aller Gesundheit zu schützen.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Winkelmann

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Winkelmann,

vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich gern beantworte.

Zunächst muss ich Sie jedoch korrigieren, die Abstandsregeln gelten auch im ÖPNV.

Auch wenn sich die jeweiligen Corona-Eindämmungsverordnungen in den einzelnen Bundesländern unterscheiden, so sind sie sich in dieser Hinsicht in der Regel sehr ähnlich. Auch bei Ihnen in Hamburg gilt grundsätzlich das Abstandsgebot.

Es gilt eine Ausnahme „wenn die Einhaltung des Mindestabstands aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen nicht möglich ist.“ (§ 3, Abs. 2 Nr. 5 HmbSARS-CoV-2-EindämmungsVO)

Auch im ÖPNV gilt also das Abstandsgebot, wenn es denn auf Grund der tatsächlichen Gegebenheiten eingehalten werden kann.

Womit Sie Recht haben, das kenne ich aus eigener Erfahrung, ist dies aber insbesondere zu Stoßzeiten und im Berufsverkehr nicht möglich. (Wenn dies der Fall ist, sind die Passagiere nach der oben zitierten Norm vom Gebot befreit.) Wenn dies eintritt, ist dies, da stimme ich Ihnen zu, eine zusätzliche Gefährdung der Passagiere, die wir in jedem Fall reduzieren sollten.

Statt einer Einschränkung des öffentlichen Personennahverkehrs, auf den die übergroße Mehrheit der Menschen angewiesen ist, die sich kein Auto, keinen Chauffeur und keine regelmäßigen Taxifahrten leisten können, trete ich (nicht erst seit Corona) für einen Ausbau des ÖPNV ein.

Die richtige Antwort auf eine Pandemie wären verkürzte Taktzeiten und erhöhte Transportkapazitäten, damit Abstände eingehalten werden können und die Ansteckungsgefahr reduziert wird.

Freundliche Grüße

Katja Kipping