Frage an Katrin Göring-Eckardt bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Andreas S. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Andreas S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

mit großem Widerwillen habe ich eben den neuen Wahlkampfspot der Grünen gesehen, in dem die derzeitige Bundesregierung, insbesondere Frau Merkel und Herr Seehofer, mit einer Schneckenplage verglichen wird. Finden Sie einen derartigen Vergleich wirklich angemessen? Ich finde dieser Werbespot, der gleichzeitig keinerlei politische Aussage beinhaltet, widerspricht den Mindestmaßen an Anstand und Fairplay der in einem Wahlkampf eingehalten werden müsste.

In der Hoffnung, dass der Spot schnell wieder verschwindet!
Mit freundlichen Grüßen

Andreas Schulz

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schulz,

vielen Dank für Ihre Mail.
Die Ansichten zu diesem Spot gehen sehr weit auseinander. Vielleicht einige Hintergrundinformationen dazu: Der Spot ist ausschließlich fürs Kino und Netz vorgesehen. Wir Grünen haben uns bei der Kino-Werbung bewusst für einen provozierenden und polarisierenden Spot entschieden, da er an diesem Ort mit extrem aufmerksamkeitsstarker Werbung konkurriert. Und die Erfahrungen vergangener Wahlkämpfe haben gezeigt, dass gerade im Kino besonders zugespitzte Spots am besten laufen, weil das Publikum dort nicht nur informiert, sondern auch unterhalten wird. Deshalb haben wir uns zum wiederholten Male für das Kino für einen satirischen Angriffsspot entschieden, der die Bilanz dieser Regierung aufspießt. Wir werfen der Regierung ihr Schneckentempo und ihre Rückratlosigkeit vor. Und diese richtigen Vorwürfe bildlich zu übersetzen und satirisch aufzubereiten - um zu provozieren - ist die Idee hinter dem Spot.
Aber wie gesagt, man muss das natürlich nicht mögen und am Ende ist so ein Spot auch immer Geschmackssache (der persönliche Geschmack von Frau Göring-Eckardt war dabei sicher nicht ausschlaggebend). Wir bekommen neben Kritik auch sehr viele positive Rückmeldungen, der Spot hatte in den ersten Tagen über 100000 Views auf youtube - das erreicht politische Werbung ohne Provokation nicht. Und auch Journalisten kommentieren den Spot eher wohlwollend ironisch: http://www.sueddeutsche.de/politik/gruenen-werbung-hipster-koedern-mit-william-cohn-1.1750030

Bündnis 90 /Die Grünen werden weiterhin alles versuchen, um die grünen Inhalte nach vorne zu stellen und positiv für unsere grünen Vorhaben zu werben.

Viele Grüße, Büro Katrin Göring-Eckardt

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