Frage an Katrin Göring-Eckardt bezüglich Jugend

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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Regina P. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Regina P. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
wie stehen Sie zu der Forderung eine dreistellige (z.B.333), 24 Std. ereichbare Notrufnummer für Kinder und Jugendliche, die Opfer von sexueller oder physischer Gewalt sind, einzurichten.Die Nummer soll kein neues Angebot sein, sondern mit den bestehenden Hilfsangeboten z.B. "Nummer gegen Kummer" etc. verknüpft sein und für die Kinder ein niederschwelliges, ständig erreichbares Angebot darstellen.So etwas existiert bisher in Deutschland nicht - im Gegensatz z.B. zu der Schweiz, Österreich, Italien etc.Die Hilfsnummern in Deutschland sind 6 - 12 stellig und nur zu bestimmten Zeiten zu erreichen (nicht am Wochenende! nicht an Feiertagen! nicht abends!). Eine Katastrophe für jüngere Kinder oder Kinder/Jugendliche die u.U. suizidgefährdet sind.
Diese Nummer müsste, z.B. wie die Aktion "Liebesleben" von der BZgA, entsprechend weiträumig für alle sichtbar beworben werden.
P.S.
(Eine Petition ist beim Bundestag eingereicht, eine weitere Petition bei change.org erreichte bis jetzt über 50.000!! Unterschriften).
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
R.Pelzer und A.Schönberger

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Pelzer,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.

Ihr Vorschlag klingt zunächst sehr sympathisch und plausibel. Allerdings ist zu bedenken: Eine Hotline, 24 Stunden 7 Tage die Woche, muss auch erreichbar sein. Ein solche Angebot erfordert eine erhebliche Menge Mitarbeiter*innen. Ein solches Rund-um-die-Uhr Angebot gibt es von der TelefonSeelsorge - dort arbeiten nach eigener Auskunft 7.500 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen. Eine Nummer zu schalten und mit bestehenden Angeboten zu verknüpfen wird also nicht ganz einfach sein.
Uns ist es deshalb zunächst wichtig, dass die bestehenden Strukturen gestärkt und ausgeweitet werden. So wurde im Zuge der Coronapandemie zum Beispiel die "Nummer gegen Kummer" auf Samstage ausgeweitet. Auch der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs hat im Zuge der Pandemie seine Angebote ausgeweitet (www.kein-kind-alleine-lassen.de) Auch muss die Frage geklärt werden, ob Beratungschats nicht das bessere Angebot für die Zielgruppe sind. Wir werden das Thema weiter verfolgen.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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