Frage an Katrin Göring-Eckardt bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Wilfried M. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Wilfried M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

Ihrer Selbstdarstellung zufolge haben Sie 2004 in Moskau einen Vortrag gehalten und hinterher eine heftige Auseinandersetzung erlebt mit Studenten, die die gelenkte Demokratie in Rußland "so schlecht nicht fanden": http://www.goering-eckardt.de/cms/default/dok/266/266831.katrin_goeringeckardt_begruesst_russisch.html Nun treten Sie dafür ein, daß "sich die Universitäten Bayreuth und Moskau gegenseitig bereichern".
Was meinen Sie damit?
Sollen die Bayreuther Studenten zunehmend Gefallen an der gelenkten Demokratie finden?

Was bedeutet "akademische Partnerschaft"?

Dem unbefangenen Betrachter fällt hierzu ein, daß wohl in erster Linie wieder allerlei Reisekosten/ Spesen auf die Steuerzahler zukommen könnten und daß die einzigen Nutznießer die reisenden Manager und Politiker sowie deren Netzwerke sein könnten, nicht so sehr die seriöse Wissenschaft, welche es in puncto "Medizinmanagement" nach Auffassung vieler im Gesundheitswesen Tätiger übrigens nicht gibt.

Was bitte bringen solche neuerdings überall - und m.E. leichtfertig - propagierten Partnerschaften nach Ihrer Auffassung im wissenschaftlichen Wettbewerb über den ja nun vermittels diverser Kommunikationsmittel leicht möglichen Austausch von nachprüfbaren Erkenntnissen hinaus?

Mit freundlichen Grüßen

W. Meißner

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Sehr geehrter Herr Meißner,

die Kooperation der Universitäten dient der wissenschaftlichen Vernetzung. Medizinisches Wissen und Forschungsergebnisse sollen ausgetauscht werden. Russlands Verletzung von Menschenrechten und der autoritäre Politikstil sollen offen kritisiert werden. Aber unabhängig davon gibt es in Russland wie auch in Deutschland herausragende WissenschaftlerInnen. Wechselseitig soll von den vorhandenen Ideen profitiert werden. Der Austausch von Erkenntnissen ist keinesfalls gering zu bewerten. Immer wieder wird in wissenschaftlichen Kreisen ein mangelhafter Austausch zwischen den Nationen beklagt. Eine universitäre Partnerschaft eröffnet eine enge Zusammenarbeit bei der Forschung und der Erkenntnisgewinnung. Die Wissenschaft spezialisiert sich immer mehr und ist überaus facettenreich. In einzelnen Forschungsbereichen gibt es nur wenige ForscherInnen weltweit, die sich mit bestimmten Fragen auseinandersetzen. Ehrgeizige Studierende müssen deshalb nicht selten für ihr Studium zeitweise in andere Länder ziehen, um ihren Wissensdrang befriedigen zu können. Ein institutionalisierter Austausch fördert die Verfügbarkeit des Wissens auf allen Seiten und gibt den Studierenden die Möglichkeit, sich besser entfalten zu können.

Mit freundlichen Grüßen,

Katrin Göring-Eckardt

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