Windparks produzieren nicht nur Windenergie, sondern auch tieffrequenten Schall / Infraschall und haben auch eine schlechte Öko- und Wirtschaftlichkeitsbilanz. Ist der Preis nicht zu hoch?

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Frage von Mariam D. •

Windparks produzieren nicht nur Windenergie, sondern auch tieffrequenten Schall / Infraschall und haben auch eine schlechte Öko- und Wirtschaftlichkeitsbilanz. Ist der Preis nicht zu hoch?

Sehr geehrte Frau Göring-Eckhard,
Thema Ausbau der Windenergie: Sie wissen wahrscheinlich, dass die Ökobilanz und die Wirtschaftlichkeit dieser Energieart umstritten ist, u.a. wegen des Material-Inputs für die Windräder und der ungeklärten Entsorgung der Ungetüme, wenn ihre Laufzeit nach etwa 20 Jahren beendet ist.
Wissen Sie auch, dass Windräder tieffrequenten Schall bzw. Infraschall absondern? Und dass Auswirkungen dieses Umweltfaktors auf Anwohner*innen von Windparks nicht erfasst und bewertet werden können, weil Grenzwerte fehlen und es kein eigenständiges Meßverfahren gibt? Darauf weist u.a. das Umweltbundesamt in einer Publikation aus dem Jahre 2017 hin: „Tieffrequente Geräusche im Wohnumfeld – Ein Leitfaden für die Praxis“.
Und wissen Sie auch, dass Infraschall waffenfähig ist? https://fragdenstaat.de/anfrage/mikrowellen-emf-elektromagnetische-strahlung-infraschalltieffrequenter-schall/#nachricht-468065
Bitte um Ihre Meinung. Dank & Gruß Mariam Dessaive

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Sehr geehrte D.,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.

Unzweifelhaft produzieren Windkraftanlagen Geräusche. Allerdings viel weniger, als bisher geglaubt, denn einer zentralen, oft zitierten Studie liegt ein Rechenfehler zugrunde:

Rechenfehler: Infraschall von Windrädern schwächer als behauptet | BR24

Windkraftanlagen mit weniger Dezibel: Beim Infraschall verrechnet - taz.de

Beim Windausbau gilt es den Konflikt mit Natur- und Artenschutz zu minimieren, Anwohner*innen zu schützen und die Verfahren zur Genehmigung, auch durch den Abbau bürokratischer Hürden und klare Rahmenbedingungen, zu beschleunigen. Wir sorgen mit frühzeitiger Bürger*innenbeteiligung vor Ort, klaren Vorrang- bzw. Eignungsgebieten für Wind sowie mit Ausschlussgebieten und gezielten Artenschutzprogrammen für eine anwohner*innenfreundliche und naturverträgliche Standortwahl und stärken zugleich den Schutz von Vögeln und Fledermäusen.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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