Frage an Kerstin Andreae bezüglich Umwelt

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Kerstin Andreae
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Christoph S. •

Frage an Kerstin Andreae von Christoph S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Kerstin Andreae
Ich frag Sie das folgende, weil Sie für die Grünen Mitglied des zuständigen Ausschusses sind:
Was halten Sie vom Bau eines Fernstromnetzes mit hochgespanntem Gleichstrom?
Was halten Sie davon, in Nordafrika und Südeuropa viele Sonnenkraftwerke zu bauen und den Strom nach Nordeuropa zu bringen sowie Norwegens Seen als Pump-Speicherkraftwerke anzuschließen?
Welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht dagegen?
Könnte die Ölpreis-Kriese Anlass sein, die Pläne zu beschleunigen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Strebel,

das von Ihnen erwähnte Fernstromnetz, auch Hochspannungsgleichstrom-Übertragungsnetzt, kurz HGÜ genannt, wird von uns Grünen als zentraler Baustein für eine nachhaltige und klimafreundlichen Energieversorgung in Europa gesehen. Wir begrüßen und unterstützen entsprechende Initiativen, wie z.B. die des Club of Rome ( http://www.desertec.org/de/concept.html ). Leider steckt das Konzept noch in den Anfängen, muss aber dringend auf europäischer Ebene vorangebracht werden. Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie sich - etwa im Rahmen der gerade gegründeten Mittelmeer-Allianz - dafür stark macht.
Mit der Solarenergie setzt die Gründungskonferenz der Mittelmeerunion einen entscheidenden Schwerpunkt. Auch bei den Gründungsaktivitäten der Europäischen Union standen in den fünfziger Jahren Energiefragen im Mittelpunkt. Damals wurden allerdings mit Kohle und Atom auf Energien gesetzt, die umweltschädlich und gefährlich sind. Mit der Solarenergie setzt die Mittelmeerunion von Anfang an auf eine Energie für die Zukunft. Durch den Ausbau der Solarenergie im Mittelmeerraum ließen sich viele aktuelle Probleme lösen. Nordafrika, verbunden mit dem europäischen Stromnetz könnte zum Lieferanten für billige, immer verfügbare Energie ohne Klimaprobleme werden. Immerhin reicht rein rechnerisch die winzige Fläche von einem Prozent der Sahara aus, um mit Sonnenkraftwerken den Elektrizitätsbedarf der gesamten Welt zu decken. Die Länder der Mittelmeerunion sind nun aufgefordert, den Solarenergieplan sehr schnell anzugehen und umzusetzen. So könnte ein wichtiger und wirksamer Beitrag zur Lösung der europäischen und afrikanischen Energieprobleme bereits im kommenden Jahrzehnt gelingen. Die Verknappung der fossilen und atomaren Ressourcen, mit ihren rasanten Preissteigerungen könnten so aufgefangen, sowie ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Andreae MdB