Wo und wie soll der Politik- und Verwaltungsbereich „Ernährung" Ihrer Meinung nach in der nächsten Legislatur angemessen abgebildet werden?

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Kerstin Wolter
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Frage von Frank N. •

Wo und wie soll der Politik- und Verwaltungsbereich „Ernährung" Ihrer Meinung nach in der nächsten Legislatur angemessen abgebildet werden?

Berlin braucht dringend eine ressortübergreifende Ernährungspolitik. Ernährung ist ein komplexes Querschnittsthema mit essentieller Bedeutung und betrifft zahlreiche Ressorts, von Sozialpolitik über Gesundheit, Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz, Bildung bis hin zu Stadtplanung und Wirtschaftsförderung.
Mehr unter https://ernaehrungsrat-berlin.de/ernaehrungsdemokratie-fuer-berlin/

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr N.,

momentan ist die Ernähurngspolitik in der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz angesiedelt, aber ganz wie Sie schreiben, ist Ernährung ein Querschnittsthema und sollte als solches behandelt werden. Genau das wird bereits in der Senatsverwaltung versucht, in dem Ernährung als Feld im Bereich Bildung, Stadtentwicklung, Umwelt und Kultur zusammengedacht wird. Als LINKE setzen wir uns dafür ein, dass in allen Gemeinschaftseinrichtungen (Schulen, Kitas, Altenheimen, Hochschulen, Betriebe, Krankenhäuser) die Ernährung gesünder, nachhaltiger und regionaler wird. Für uns ist hier besonders wichtig, dass gesunde Ernährung auch erschwinglich ist. Deshalb haben wir in der Rot-Rot-Grünen Regierung das kostenlose Mittagessen an den Berliner Grundschulen beschlossen und gleichzeitig die Caterer dazu verpflichtet mit mindestens 50 Prozent Bio-Nahrungsmitteln zu kochen. Auf Bundesebene setzt sich DIE LINKE nicht nur für eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft ein, sondern auch für eine gute Bezahlung und gute Jobs in der Landwirtschaft. Dazu gehört auch, das Lohndumping bei den Erntehelfern zu beenden.

Da der Ernährungssektor für 20 Prozent der Treibhausemissionen und damit für den Klimawandel verantwortlich ist, ist eine nachhaltige Ernährungspolitik auch ein wichtiger Faktor bei der Bekämpfung des Klimawandels. Deshalb muss - unabhängig davon, in welcher Senatsverwaltung Ernährungspolitik schwerpunktmäßig angesiedelt ist - eine ressortübergreifende Ernährungsstrategie für Berlin zusammen mit Wissenschaftler:innen, Ernährungsexpert:innen und Akteur:innen aus der Zivilgesellschaft (weiter-)entwickelt werden. Der Ernährungscampus, wie vom Berliner Ernährungsrat vorgeschlagen, könnte dabei eine zentrale Rolle spielen, die ich sehr unterstütze.

Mit den besten Grüßen,
Kerstin Wolter