Frage an Klaus Ernst von Harald S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Ernst
Meine Frage: Warum unterschreiben Gewerkschaften Tarifverträge für Zeitarbeit, in denen die Beschäftigten dann wesentlich schlechter gestellt werden, als Stammpersonal bei den Kunden, wo sie dann eingesetzt werden? Den Arbeitgebern- Personaldienstleister; Zeitarbeitunternehmen- wird damit ermöglicht, die angedachte Bezahlung bei Einführung der Zeit- und Leiharbeit- gleicher Arbeitsplatz = gleiches Geld- zu umgehen.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Schröder
Sehr geehrter Herr Schröder,
ich unterstütze Ihre Forderung nach gleichem Lohn und gleichen Arbeitsbedingungen für Leiharbeitnehmer und Stammarbeitnehmer. Auch die Gewerkschaften kämpfen für eine Gleichstellung der Leiharbeiter. Ihre Frage fällt in den Bereich der Tarifpolitik, der von Gewerkschaften und Arbeitnehmern grundsätzlich in eigener Verantwortung gestaltet wird. Klar ist aber eins: Tarifverhandlungen leben von der Durchsetzungsmacht der Gewerkschaften, die für die Interessen der Beschäftigten kämpfen. Nur dort, wo viele Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert sind, können auch Arbeitskämpfe mit Erfolg geführt und Zugeständnisse erzwungen werden. Deshalb beginnt der Kampf um eine Gleichstellung der Leiharbeiter letztlich mit der Stärkung der gewerkschaftlichen Mitgliederbasis unter Leiharbeitern. Allen, denen gute Arbeitsbedingungen am Herzen liegen, sollten im persönlichen Umfeld anfangen und Menschen zu einer Mitgliedschaft in ihrer zuständigen Gewerkschaft ermutigen.
Von meinem Appell nehme ich ausdrücklich die sogenannten "christlichen Gewerkschaften" aus, die massenhaft Dumping-Haustarifverträge bei Leiharbeitsunternehmen abgeschlossen haben. Die von der LINKEN geführte Berliner Arbeitsverwaltung hat deshalb vor dem Arbeitsgericht Berlin eine Klage zur Feststellung der Tarifunfähigkeit der betreffenden Verbände eingereicht.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ernst MdB
Weitere Fragen an Klaus Ernst
In der Frage der Impfpflicht bin ich noch unentschlossen. Sicher ist, das zeigt das gute Beispiel Bremen, dass bei Weitem nicht alle Mittel ausgeschöpft sind.
Die Linke spricht mit Ihren Themen die kleinen Leute nicht mehr an. Wir müssen bei den Themen Arbeit und Soziales wieder stärker wahrgenommen werden.
Ich stimme Ihnen zu. Neben den von Ihnen genannten Gründe, gibt es viele inhaltliche Gründe nicht der CDU/CSU die Stimme zu geben.
Richtig, Ihre genannten Punkte sind wichtige Punkte für meine Definition links zu sein. Vor einer starken Linken müssen sich nur Reiche und Mächtige fürchten.