Frage an Klaus-Rainer Rupp von Andreas K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Rupp,
als Führungskraft im mittleren Management eines großen Konzerns gehöre ich zu denjenigen Bürgern, die zwischen 45-55 Stunden wöchentlich, phasenweise unter recht hohem Druck, arbeiten und pünktlich ihre Steuern zahlen. Das Einkommen ist leicht überdurchschnittlich, der Lebensstandard durchaus akzeptabel, aber bei weitem nicht exorbitant hoch. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass zwei Schichten unserer Gesellschaft deutlich besser wegkommen. Da sind zum Einen sogenannte Spitzenmanager, denen ich bei guten Unternehmensergebnissen durchaus ein höheres Einkommen gönne, deren tatsächliche Einkommen allerdings jenseits von Gut und Böse liegen. In keiner Volkswirtschaft kann die Arbeits-/Managementleistung so überragend sein, dass sie mehrere Millionen per anno einbringt.
Zum Anderen wächst m. E. die Zahl derjenigen, die sich trotz recht jungem Lebensalter frühzeitig auf eine Staatsversorgung für ihr Leben einstellen und damit zumindest annähernd gut über die Runden kommen, weil eben viele Arbeitsanreize genommen werden (Bezahlen von Haushaltsgeräten; Miete; Möbeln etc.). Mit dieser Klientel hatte ich als Personalverantwortlicher für ca. 500 Mitarbeiter bereits mehrere erfolglose Einstellungsgespräche. Viele konnten sich nicht vorstellen für ca. 10 Euro die Stunde zu arbeiten, schon gar nicht Samstags oder bereits ab 06:00 Uhr. Kurzum: Diese sogenannten Opfer der Gesellschaftssystems wollen nicht...sie leben lieber subventioniert und unbelastet weiter in den Tag hinein...hier hilft doch wohl nur noch stringente Leistungskürzung bei Arbeitsverweigerung..
Herr Rupp, auf welche Weise würden Sie/Ihre Partei diese volkswirtschaftliche Schieflage beheben bzw. sehen Sie die geschilderte Problematik komplett anders ?