Frage an Kurt Kleffel bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Kurt Kleffel
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Frage von Konrad S. •

Frage an Kurt Kleffel von Konrad S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Wie stehen Sie zu Josef Stalin? Und zu den Verbrechen im Namen des Kommunismus? War der Winterkrieg 1939/40 gegen Finnland nicht auch ein imperialistischer Angriffskrieg?

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Sehr geehrter Herr S.,

mit der Oktoberrevolution im Jahr 1917 begann erstmals in der Menschheitsgeschichte der Aufbau des Sozialismus, einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Es war erklärtes Ziel des Hitler-Faschismus, mit dem Zweiten Weltkrieg dieses leuchtende Vorbild für die Völker der Welt auszulöschen. Über 50 Millionen Menschen mußten für dieses verbrecherische Ziel sterben. Die Sowjetunion trug in diesem Krieg die Hauptlast zur Zerschlagung des Hitler-Faschismus. Der finnisch-sowjetische Krieg im Winter 1939/1940 hatte seine Wurzeln in dem Versuch Hitlers, die Sowjetunion militärisch zu schlagen. Die finnische Regierung war zu keiner Zeit bereit, der Sowjetunion gegen die deutsche Aggression beizustehen, sondern im Gegenteil: sie eröffnete am 26. November 1939 selbst den Krieg, den die finnische Armee verlor. Auch nach dem II. Weltkrieg, in dem die finnische Regierung auf Seiten der faschistischen Wehrmacht erneut Krieg gegen die Sowjetunion führte, wurde Finnland nicht besetzt. „Die russischen Friedensbedingungen wurden in London und Washington wegen ihres moderaten Charakters sehr begrüßt.“ („Keesings Archive der Zeitgeschichte“, Band 5, S. 6.360, zitiert nach Bland). Es würde den Rahmen der Beantwortung Ihrer Frage sprengen, den gesamten Sachverhalt zu diesem Krieg ausführlicher zu behandeln. Ich empfehle Ihnen deshalb den Artikel „1939: Sowjetisch-finnischer Krieg“ auf der Homepage der MLPD (zu finden unter: https://www.mlpd.de/2014/kw37/1939-sowjetisch-finnischer-krieg ) Stalin setzte sich 1945 auf der Potsdamer Konferenz der Siegermächte vehement gegen die amerikanischen Pläne durch, die Deutschland zerstückeln und für immer von der Landkarte tilgen wollten. Ist demnach unsere heute Existenz der deutschen Nation ein „Machwerk des Stalinismus“? Ohne diesen Beitrag der sozialistischen Sowjetunion unter der Führung von Josef Stalin könnten Sie heute Ihre Frage an mich nicht stellen und ich könne Ihnen nicht antworten, denn Deutschland wie auch zahlreiche andere Länder wären in der kapitalistisch-faschistischen Barbarei versunken.

Die MLPD erkennt die großen Leistungen des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion an und wir verteidigen die Lebensleistungen von Josef Stalin. Dabei führen wir auch eine notwendige Kritik an Versäumnissen, Fehlern und Problemen bis hin zu Verbrechen, um daraus schöpferische Schlußfolgerungen zu ziehen.

Wir treten für eine sachliche und demokratische Diskussion über die Sowjetunion auch zu der Zeit der Stalin-Ära ein. Wer ernsthaft Interesse an der gesellschaftlichen Alternative Sozialismus hat, kommt an einer vorbehaltlosen Aufrarbeitung der Geschichte und auch an Stalin nicht vorbei. Die antikommunistische Stalinismus-Hetze will dagegen den Sozialismus als Versagen und Verbrechen darstellen, um den Kapitalismus mit seiner Blutspur an Verbrechen und seiner ganzen Krisenhaftigkeit als kleineres Übel darzustellen.

In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen