Die Hersteller der genetischen Corona-Impfstoffe haben 8 Rote-Hand-Briefe zu Risiken (Thrombose, Herzmuskelentzündig) erstellt. Werden Sie diese Risiken bei der Impfpflichtdebatte berücksichtigen?

Leni Breymaier MdB, Fotograf: Fionn Große
Leni Breymaier
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Frage von Christoph G. •

Die Hersteller der genetischen Corona-Impfstoffe haben 8 Rote-Hand-Briefe zu Risiken (Thrombose, Herzmuskelentzündig) erstellt. Werden Sie diese Risiken bei der Impfpflichtdebatte berücksichtigen?

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SPD

Sehr geehrter Herr G.

vielen Dank für Ihre Frage. 

Leider können Nebenwirkungen nach Impfungen nie ausgeschlossen werden. Auch etablierte Impfstoffe haben Nebenwirkungen. Wichtig dabei ist es, diese genau zu kennen. Denn nur dann ist eine sichere Entscheidung möglich, für welche Person der Impfstoff unbedenklich ist und wer mehr Nutzen als Risiko durch eine Impfung hat. Eine zentrale Aufgabe des Prüf- und Zulassungsverfahrens ist es, die Nebenwirkungen klar beschreiben zu können. Hierzu gehört eben auch, benennen zu können, für welche Personengruppen und in welchem Ausmaß diese auftreten können. Grundsätzlich ist es aber auch so, dass nach einer Zulassung ein neu eingesetzter Impfstoff weiter beobachtet und beforscht wird. Denn manchmal lassen sich sehr seltene Nebenwirkungen erst nach der Zulassung erfassen. 

In Deutschland ein Impfstoff nur zugelassen wird, wenn er alle drei Phasen des klinischen Studienprogramms erfolgreich bestanden hat. Diese nationalen und internationalen Qualitätsstandards gelten wie bei allen anderen Impfstoff-Entwicklungen auch bei der Zulassung einer Coronavirus-Impfung. Alle bisher in Europa zugelassenen Impfstoffe bieten einen guten, wenn auch, wie wir inzwischen wissen, zeitlich begrenzten, Schutz und werden daher von der Ständigen Impfkommission empfohlen.

Auch ich dachte, dass mit der ersten bzw. zweiten Impfungen ein Schutz vor Covid-19 ein sehr hoher Schutz gegeben wäre. Doch aufgrund der stagnierenden Impfungen trotz der zahlreichen Informationen, Angebote und Impfkampagnen und der verschiedenen Mutationen des Virus ist die Wirksamkeit weniger anhaltend als gedacht. Es muss allen klar sein: Die Impfung ist der einzige Weg aus der Pandemie. Nur mit einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung können wir dieses Virus besiegen - und zwar nicht nur national, sondern auch international.

Die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ist für den Deutschen Bundestag und Bundesregierung sicherlich kein gesetzgeberischer Alltag. Daher darf der Prozess der Debatte, Abwägung sowie Begründung auch nicht alltäglich sein. Eine Vielzahl von Gesprächen mit Bürger:innen, Expert:innen, Wissenschaftler:innen und vielen mehr sind notwendig und finden auch statt.

Mit freundlichen Grüßen und bleiben Sie gesund
Leni Breymaier

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