Wie wollen Sie Fachkräfte ins Land holen, wenn Sie diesen Fachkräften nicht einmal (bezahlbaren) Wohnraum anbieten können bzw. nicht ohne sozial Schwächere aus dem Wohnungsmarkt herauszudrängen?

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Leon Eckert
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Stefan B. •

Wie wollen Sie Fachkräfte ins Land holen, wenn Sie diesen Fachkräften nicht einmal (bezahlbaren) Wohnraum anbieten können bzw. nicht ohne sozial Schwächere aus dem Wohnungsmarkt herauszudrängen?

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Bündnis 90/Die Grünen

Vielen Dank für Ihre Frage!

Unsere deutsche Wirtschaft ist leistungsstark und innovativ, doch um dem demographischen Wandel entgegenzutreten und ebenjene Leistungsfähigkeit und Innovationskraft zu erhalten brauchen wir Fachkräfte aus dem Ausland. Laut der Bundesagentur für Arbeit benötigt die Bundesrepublik 400.000 qualifizierte Zugewanderte jährlich.

Natürlich stellt uns das vor Herausforderungen, nicht zuletzt auf dem Wohnungsmarkt. Deutschland ist überdies nicht das einzige Land, welches Fachkräfte benötigt. Um im Wettbewerb bestehen zu können, muss Deutschland für diese Menschen attraktiver werden, und dazu gehört auch eine Verbesserung der Situation auf dem Wohnungsmarkt.

Es muss also das Angebot an Wohnungen vergrößert werden, sowohl durch mehr und dichteres Bauen als auch durch eine bessere Organisation des Bestands.

Um hier ein paar Maßnahmen der Koalition zu nennen: Durch die neue Wohngemeinnützigkeit werden Anreize geschaffen, günstige Wohnungen zu bauen. Außerdem wird es zusätzliche Steuervorteile für Bauvorhaben geben und die KfW Förderprogramme werden entschlackt werden.

Die Verbesserungen am Wohnungsmarkt alleine werden Deutschland dennoch nicht attraktiv genug machen für Fachkräfte, weshalb wir als Ampelkoalition das Fachkräfteeinwanderungsgesetz beschlossen haben. Damit erleichtern wir den Familiennachzug, ermöglichen eine leichtere Umwandlung von Kurzzeitvisa in Aufenthaltstitel (sofern ein Arbeitsvertrag vorliegt) und wandeln die Ausbildungsduldung in einen Aufenthaltstitel um, um bessere Perspektiven für Azubis und Arbeitgeber zu schaffen. Außerdem sorgen wir für schlankere und digitale Verfahren, um Bürokratie abzubauen.

Natürlich bleiben noch viele Fragen offen, jedoch machen wir uns nach jahrelanger Untätigkeit der Vorgängerregierungen endlich auf den Weg!

Mit freundlichen Grüßen,

Leon Eckert

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