Wird aktuell an den Versorgungstrukturen für Long Covid, Post Vac und MECFS Betroffenen in Hamburg gearbeitet?

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Linda Heitmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Paula B. •

Wird aktuell an den Versorgungstrukturen für Long Covid, Post Vac und MECFS Betroffenen in Hamburg gearbeitet?

Sehr geehrte Frau Heitmann,
mir persönlich liegt das Thema Versorgung und Behandlung von Long Covid, bzw. MECFS sehr am Herzen, da ich selber seit über 18 Monaten schwer betroffen bin. Mich wundert es sehr, dass sich seit diesen 18 Monaten in Hamburg nichts getan hat. Wir haben hier in Hamburg keine einzige Anlaufstelle die von der Krankenkasse gezahlt wird. Ich habe schon über 10000 Euro für Privatärzte, Speziallabore und Therapieversuche ausgegeben. Ich war Studentin und habe nicht das nötige Geld um mir weiterhin diese Krankheit zu leisten. Ich bin 27 Jahre alt und habe nun einen E-Rollstuhl und einen Pflegegrad. Abgesehen vom Geld schaffe ich es körperlich kaum noch zum Arzt. Ich bin auf Freunde und Familie angewiesen die mich zum Arzt fahren, da ich keinen Krankentransport oder Arzthausbesuche bekomme. Meine Lage ist zum verzweifeln. Ich bitte Sie von Herzen, schreiben Sie sich das Thema Long Covid und MECFS ganz oben auf Ihre to do Liste!
Grüße aus dem Bett!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.

ich setze mich seit über zwei Jahren im Bundestag aktiv dafür ein, dass die Versorgung und die Forschung für Betroffene von Long- und PostCovid, PostVac-Betroffene und auch speziell Betroffene der postviralen Erkrankung ME/CFS besser werden.

Sie finden dazu auf meiner Homepage, in den früheren Antworten hier und auch auf meinen SocialMedia Accounts bereits viele Informationen und Antworten.

Auch in den aktuellen Haushaltsverhandlungen für 2024 habe ich mich gemeinsam mit meiner Kollegin Laura Kraft aus dem Wissenschaftsausschuss sowie unseren grünen Haushälter*innen Bruno Hönel und Paula Piechotta dafür stark gemacht, dass Gelder für Forschung rund um LongCovid und ME/CFS in beiden Haushaltsentwürfen – im Gesundheitsministerium sowie im Ministerium für Wissenschaft und Forschung – in angemessener Höhe mit eingeplant werden.

Erfreulicherweise ist es im Zuge dessen gelungen, für die nächsten Jahre fast 200 Millionen Euro für dieses Feld bereitzustellen. Dies war und ist der Stand nach der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses Ende November und Sie finden meine Kommentierung mit genaueren Infos dazu hier: Bedeutsame Erfolge im Haushalt für Long-Covid & ME/CFS-Erforschung | Linda Heitmann (linda-heitmann.de)

Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, konnten wir die Haushaltsplanung für 2024 bislang im Bundestag nicht endgültig beschließen, da die ursprüngliche Planung laut Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Ende November nicht verfassungsgemäß gewesen wäre. Es gab daher noch einmal Nachverhandlungen zu Einsparungen und Steuererhöhungen in verschiedenen Bereichen. Die Forschungsmittel für LongCovid und ME/CFS sind davon nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nicht betroffen und ich mache mich gerade sehr dafür stark, dass das auch so bleibt, so dass wir im Bundestag Ende Januar 2024 hoffentlich diese knapp 200 Millionen Euro für Forschung mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Versorgungsforschung, Therapieforschung, Medikamentenforschung…)  endgültig werden beschließen können.

Mit herzlichem Gruß,

Linda Heitmann

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