Seit der Abschaltg. der letzten AKW's in Deutschld. muß zusätzlich Strom aus dem Ausland importiert werden. Wie hoch ist der Anteil an Atomstrom ?
Sehr geehrte Frau S.,
Deutschland ist Netto-Stromexporteur. In diesem Jahr hat Deutschland 3 Terrawattstunden (TWh) mehr exportiert als importiert (Stand: 15. Juni 23). Auch der Atomausstieg ändert daran nichts. Der Export-Überschuss wird lediglich leicht sinken.
In der Bedarfsanalyse der vier Übertragungsnetzbetreiber wurde die voraussichtliche Entwicklung des Strommarktes und der Stromnetze im Zeitraum vom 1.4.23 bis zum 31.3.24 untersucht. Das Ergebnis: Deutschland wird deutlich mehr Strom exportieren als es importiert. Deutschland exportiert insbesondere nach Frankreich, weil dort nicht alle AKW zu Verfügung stehen.
In den Monaten Mai und Juni 2023, den ersten Monaten nach dem Atomausstieg lag der Importanteil von Atomstrom bei ca. 2 % der Bedarfsdeckung. Aktuell überwiegt wieder der Export. Zum Vergleich: 2022 stammten etwa 7,6 TWh Einfuhren aus Atomstrom, was 1,4 Prozent der Nettostromerzeugung Deutschlands entspricht.
Je schneller günstige Erneuerbare ausgebaut werden, desto schneller kann teurer und gefährlicher Atomstrom aus dem europäischen Markt verdrängt werden.
Mit besten Grüßen
Lisa Badum
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Alle Unterlagen zeigen, dass über mögliche Nutzen, Chancen, Risiken und Hürden einer grundsätzlichen Verlängerung und ihre Umsetzung offen, kritisch und fundiert sowohl innerhalb der Häuser, innerhalb der Bundesregierung und mit den AKW-Betreibern diskutiert wurde
Ziel war es, die erneuerbaren Energien, die sich damals noch nicht selbst tragen konnten, über einen garantierten Mindestpreis in den Markt zu integrieren. Diese Aufgabe wurde erfüllt, weshalb die Vergütungssätze heute deutlich niedriger ausfallen als in der Anfangszeit.
In der vergangenen Woche haben wir das Paket offiziell im Bundestag beschlossen. Anschließend konnte das Gesetz den Bundesrat passieren und wird nun zeitnah in Kraft treten.
Hohe Importzahlen sind allerdings nichts grundsätzlich Schlechtes. Sie zeigen vielmehr, dass der europäische Strommarkt funktioniert und erneuerbare Energien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es ist ein normaler Marktmechanismus, Strom im Ausland zu produzieren und ihn zu importieren, wenn dies günstiger ist.