Was unternehmen Sie ganz konkret gegen die Preisexplosion an den Ladesäulen?
Für Elektroautos galt das Versprechen der Bundesregierung, dass man deutlich günstiger unterwegs sei als mit einem vergleichbaren Verbrenner. Wenn ich jedoch auf die Preisexplosion an den Ladesäulen schaue, dann erkenne ich keinen Preisvorteil mehr. Denn wenn ich jetzt 60 bis 80 Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen muss, dann kann ich mich wieder gepflegt in den Passat-Diesel setzen. Das kommt preislich sogar günstiger. Warum sieht die Bundesregierung vollkommen tatenlos zu, wie einerseits sich der Preis für Haushaltsstrom wieder normalisiert, aber gleichzeitig die Betreiber der Ladesäulen vollkommen ungeniert absurde Übergewinne realisieren?
Sehr geehrte Frau S.,
verantwortlich für die hohen Preise an der Ladesäule ist u.a., dass die Ladesäulenbetreiber die Strompreisbremse nicht wie angedacht an ihre Kund*innen weiterreichen. Würden die Ladesäulenbetreiber die Strompreisbremse und weitere Zusatzeinnahmen aus dem Klimabonus (THG-Quote) an Verbraucher*innen weitergeben, könnten die Preise um bis zu 56 Prozent auf 23 Cent sinken (vgl. Ladesäulen-Check 2023).
Als Bündnisgrüne haben wir mehrfach auf diese Unzulänglichkeiten hingewiesen, allerdings divergieren hier leider die Positionen der Koalitionspartner. Auf unser Drängen hat immerhin die EnBW angekündigt, die Strompreisbremse an die Kund*innen weiterzureichen, allerdings erst Ende 2023, weil die Umsetzung kompliziert sei.
Ein weiteres Problem für die hohen Strompreise liegt vielerorts in der regionalen Monopolstellung einiger Stromanbieter. Die regionalen Monopolisten verlangen von den Kund*innen anderer Fahrstromanbieter bis zu 55 Prozent höhere Preise als von ihren eigenen Kund*innen. Das sogenannte Roaming verteuert also zusätzlich die Preise an der Ladesäule. Der vom Bundesverkehrsministerium vorgestellte Masterplan Ladeinfrastruktur II will diese Praxis überprüfen.
Die hohen Preise an der Ladesäule bergen die Gefahr, dass die dringend notwendige Antriebs-Transformation ausgebremst wird. Hier müssen wir dringend gegensteuern: mit klaren Regelungen zum Verbraucher*innenschutz und einer ambitionierten Energiewende.
Mit besten Grüßen
Lisa Badum
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Alle Unterlagen zeigen, dass über mögliche Nutzen, Chancen, Risiken und Hürden einer grundsätzlichen Verlängerung und ihre Umsetzung offen, kritisch und fundiert sowohl innerhalb der Häuser, innerhalb der Bundesregierung und mit den AKW-Betreibern diskutiert wurde
Ziel war es, die erneuerbaren Energien, die sich damals noch nicht selbst tragen konnten, über einen garantierten Mindestpreis in den Markt zu integrieren. Diese Aufgabe wurde erfüllt, weshalb die Vergütungssätze heute deutlich niedriger ausfallen als in der Anfangszeit.
In der vergangenen Woche haben wir das Paket offiziell im Bundestag beschlossen. Anschließend konnte das Gesetz den Bundesrat passieren und wird nun zeitnah in Kraft treten.
Hohe Importzahlen sind allerdings nichts grundsätzlich Schlechtes. Sie zeigen vielmehr, dass der europäische Strommarkt funktioniert und erneuerbare Energien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es ist ein normaler Marktmechanismus, Strom im Ausland zu produzieren und ihn zu importieren, wenn dies günstiger ist.