Frage an Manfred Grund bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Manfred Grund
CDU
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Frage von Martin K. •

Frage an Manfred Grund von Martin K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Warum nimmt die deutsche Regierung die Kritik der gesamten internationalen Wirtschaftswissenschaft und der internationalen Weltpresse nicht zur Kenntnis?

Deutschland drängt schon seit Jahren mit Export-Überschüssen und Lohndumping seine europäischen Haupthandelspartner gewaltsam in eine Defizit-Position und somit in die Pleite. Dabei war Deutschland sogar das Land, welches den Maastricht-Vertrag am wenigsten eingehalten hat.

Heiner Flassbeck gilt zumindest im deutschsprachigen Raum als der Hauptvertreter dieser internationalen Kritik, über die in allen ökonomischen Schulen weltweit einheitlicher Konsens besteht. Egal ob neoliberal oder keynesianisch.

Auch alle Wirtschaftsnobelpreisträger sind sich in dieser Hinsicht einig und betonen, dass Deutschland seine Export-Überschüsse abbauen muss um die Euro-Krise zu lösen.

Genau so wie die Chinesen ihre Export-Überschüsse nach und nach abgebaut haben um die USA aus ihre Defizit-Position zu befreien. Hierbei bekommt Flassbeck besonders viel Unterstützung von amerikanischer Seite, da Amerika sich lange Zeit in der selben Position befunden hat wie Südeuropa jetzt.

Im von mir beigefügten Video (56:10) erklärt Heiner Flassbeck die Saldenmechanik, welche von deutschen Ökonomen besonders in Bezug auf die Euro-Krise vollständig ignoriert wird.

Quellen:
https://www.youtube.com/watch?v=lbmH8HfeVSA&t=145s
https://www.welt.de/wirtschaft/article131538257/Nobelpreistraeger-rechnen-mit-Merkel-ab.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article163530452/China-verhandelt-ueber-Senkung-der-Handelsueberschuesse.html

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kieler,

es gibt keine "Kritik der gesamten internationalen Wirtschaftswissenschaft und der internationalen Weltpresse". Es gibt unterschiedliche Sichtweisen, weil es unterschiedliche Interessen gibt. Ebenso haben die Chinesen ihre Export-Überschüsse "nach und nach" abgebaut. Es bleibt beim Stahlexport und bei Solarpanelen bei hohen Exportquoten wegen staatlicher Subventionen und Überproduktionskapazitäten. Unser Export beruht auf technisch hochwertigen Produkten, bei sehr guter Preis-Leistungsrelation. Sonst würden unsere Produkte auch weltweit nicht nachgefragt und abgekauft. Das gilt auch für Autos aus deutscher Produktion. Die können wir auch nicht alle bei uns fahren.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Grund

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