Frage an Manfred Grund bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Manfred Grund
CDU
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Frage von Adrian K. •

Frage an Manfred Grund von Adrian K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Eine Bewegung die Politiker:innen dazu auffordert, einem internationalen wissenschaftlichen Konsens durch ihr Handeln Folge zu leisten, und sich Fridays for Future nennt, haben sie im Oktober 2020 gegenüber „Berlin direkt“ als Glaubensgemeinschaft bezeichnet, befindet man mit Argumenten nicht weiter käme. Was veranlasst sie zur weiteren Aussage „bei allen Glaubensgemeinschaften [...]zählen Fakten wenig“, wo doch ihre Partei „christlich“ im Namen trägt.

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kirsch,

in einem Interview mit dem ZDF habe ich durch eine missglückte Formulierung den Eindruck entstehen lassen, ich würde wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel in Zweifel ziehen und das politische Engagement vieler, oftmals junger Menschen für Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung ablehnen bzw. den Dialog mit ihnen für aussichtslos erklären. Dies war keineswegs intendiert.

Meine Aussagen zielten stattdessen darauf, dass eine hochgradig differenzierte und dem sozialen Ausgleich verpflichtete Industriegesellschaft wie die unsere nicht von jetzt auf gleich, quasi per Knopfdruck, aus den Technologien, auf denen unsere Volkswirtschaft zu guten Teilen basiert, aussteigen kann. Wie alle anderen Staaten brauchen auch wir Zeit für die notwendigen Transformationen. Das heißt eben nicht, dass wir auf Zeit spielen, sondern dass wir diese längst laufenden Veränderungsprozesse politisch möglichst effizient steuern und begleiten müssen. Genau das tun wir in Deutschland seit vielen Jahren und zwar umfangreicher und entschiedener als in jedem vergleichbaren Land der Erde. Wir wollen und werden unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten! Und dennoch dürfen wir unsere Gesellschaft in ihrer Breite nicht überfordern.

Ich bin überzeugt: Zur politischen DNA der Unionsparteien gehört es, die vielen unterschiedlichen Interessen in unserem Land zum Wohle der Allgemeinheit zusammenzuführen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, dass soziale, ökonomische und ökologische Belange immer wieder neu abgewogen und miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Wir wollen Umwelt und Klima schützen und gleichzeitig unseren Wohlstand erhalten. Maximalforderungen – egal woher sie kommen – bieten meiner Ansicht nach keine Lösung für den gemeinsamen Klimaschutz. In diesem Sinne möchte ich gern verstanden werden.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Grund

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