Frage an Manja Schüle von Adolf-Eugen B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Bei der Vorbereitung der Menschen auf den motorisierten Straßenverkehr hat unser Bildungssystem versagt:
Fahrlehrer sind die am schlechtesten auf ihre pädagogische Aufgabe vorbereiteten und am schlechtesten, da nur privat bezahlten Lehrer.
Wie soll nun die Vorbereitung auf das digitale Zeitalter organisiert und vorbereitet werden? Mit verbesserter Ausstattung der Schulgebäude und deren Ausstattung ist es nicht getan!
Sehr geehrter Herr B.,
die Herausforderungen der Digitalisierung stellen unsere ganze Gesellschaft vor große Herausforderungen. In der Bildung wie in der Arbeitswelt verändert sich derzeit vieles wie einst mit der Industrialisierung.
Ich stimme Ihnen zu, dass es in der Schule nicht allein mit Tablets, digitalen Tafeln und schnellem Internet getan ist. Allerdings sind dies wichtige Grundlagen, die dort geschaffen werden müssen, wo sie noch nicht gegeben sind. Es ist allerdings auch eine pädagogische Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Genau deswegen spielen die damit verbundenen Themen nicht nur in Lehrplänen eine andere Rolle als früher, sondern ebenso in der Ausbildung der Lehrkräfte. Die zuständigen Ministerien in den Ländern sind hier aufgerufen, entsprechend zu handeln. Es ist wichtig, dass früh vermittelt wird, wie man verantwortungsvoll mit den digitalen Möglichkeiten umgeht. Man darf aber auch nicht unterschätzen, dass jede Generation anders aufwächst und manches, was vorher noch als Herausforderung oder gar Bedrohung verstanden wurde, als selbstverständlich ansieht.
Die Digitalisierung ist nicht nur deswegen für die jetzt arbeitenden Generationen eine besondere Herausforderung. Berufsbilder verändern sich, andere Qualifikationen sind gefragt. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diesen Wandel aktiv zu gestalten und dafür zu sorgen, dass jeder darin weiterhin seine Möglichkeiten hat. Die SPD hat hierfür an einem Konzept gearbeitet, dass allen Bürgerinnen und Bürgern ein Konto für Qualifizierung und Weiterbildung bietet. Ein ähnliches Ziel verfolgt das ArbeitslosengeldQ, mit dem gerade ältere Menschen, die in die Arbeitslosigkeit fallen, eine Perspektive für einen beruflichen Neustart gegeben wird. Es gilt diese Ansätze konkret weiterzuentwickeln und die Bundesagentur für Arbeit entsprechend neu aufzustellen.
Um gezielt die Qualität der pädagogischen Ausbildung von Fahrlehrern zu erhöhen, hat der Deutsche Bundestag in der vergangenen Legislaturperiode das Gesetz über das Fahrlehrerwesen beschlossen, das ab dem 1. Januar 2018 das seit 1969 geltende Fahrlehrergesetz abgelöst hat. Bei der Erarbeitung des Gesetzesentwurfs war der Bundesverband Deutscher Fahrschulunternehmen eingebunden. Ziel der neuen Regelung war unter anderem auch die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Fahrschulen und Fahrlehrer.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Manja Schüle