Warum lehnen Sie die Mützterrente ab? Ich musste nach der Geburt des 1. Kindes meine Arbeit aufgeben
Ich musste nach der Geburt des 1. Kindes meine Arbeit aufgeben (Adoptivmütter durften nicht berufstätig sein!) und verlor damit auch den Rentenanspruch. Wenn diese
Erziehungszeitern nun von der Rentenkasse bzw. vom Steuerzahlerfinanziert werden ist das nur gerecht. Auch die Pensionen werden voll von allen Steuerzahlern finanziert und das sind weitaus höhere Beträge alsdie Renten!! Siee und Ihre Kollegen der Jungen Union solltenvielleicht einmal darübernachdenken, ob es nicht gerechter wäre die 13. Pensionszahlung zu streichen, statt bei den Renten zu kürzen.
Sehr geehrte Frau D.,
ich kann Ihren Unmut verstehen. Mir ist wichtig zu betonen, dass die Mütter die zusätzlichen Leistungen alle verdient hätten. Ich gebe Ihnen auch Recht, dass es eine Gerechtigkeitslücke im derzeitigen Rentensystem gibt. Deshalb fordere ich und wir als Junge Union auch, endlich die Rentenreform anzugehen.
Auch wenn ich kein großer Freund der Mütterrente war und bin, stehe ich dazu und unterstütze deren Umsetzung im Koalitionsvertrag.
Auch die Junge Gruppe im Deutschen Bundestag hat sich nicht kritisch gegen die Mütterrente geäußert. Unsere deutlich größere Sorge betrifft die Rentenpläne der Bundessozialministerin Bärbel Bas, die uns bis 2050 rund 500 Mrd. Euro kosten würden. Bereits heute wird ein Viertel des Bundeshaushalts auf den Zuschuss für die Rentenkassen verwendet. Dabei sind die meisten Baby-Boomer noch Beitragszahler. Wenn der geburtenstärkste Jahrgang, den es jemals in Deutschland gab, der Jahrgang 1964, in Rente geht, wird sich die Tendenz weiter zuspitzen. Die Belastungen durch Steuer und Abgaben werden dann weiter zunehmen, um das Sozialsystem aufrecht erhalten zu können. Deutschland steht bereits heute, gemeinsam mit Belgien an der Spitze im internationalen Vergleich, was die Steuer- und Abgabenhöhe betrifft. Unsere Staatsquote ist mittlerweile über 50%, höher als Griechenland.
Wenn wir diesen Trend fortsetzen, wird die Leistungsfähigkeit unserer Volkswirtschaft massiv eingeschränkt werden.
Ich hoffe, Sie konnten die Beweggründe der Jungen Union besser verstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Manuel Knoll MdL
Abgeordneter
