Frage an Maria Posch von Michael B. bezüglich Umwelt
Unser Trinkwasser in Bayern wird immer mehr mit Nitrat belastet.
Mit welchen Maßnahmen würdest Du dieses Problem angehen?
Hallo Herr Bronner,
vielen Dank für die Frage.
Ich sehe die steigende Nitratbelastung des Wassers als Folge von Massentierhaltung und zunehmender Industrialisierung der Landwirtschaft.
Die Europäische Kommission hat Deutschland bereits wegen seiner hohen Nitratwerte im Grundwasser ermahnt. Wasserwerke in Deutschland haben mittlerweile immer mehr Probleme, Trinkwasser ohne Überschreitung der zulässigen Grenzwerte bereitzustellen. Die Reinigung des Wassers kostet immer mehr und muss letztendlich vom Verbraucher bezahlt werden.
Ein Beispiel dafür, wie das derzeitige Wirtschaftssystem den Profit Einzelner begünstigt, während Umwelt und Allgemeinheit für die Folgen / Kosten bezahlen muss.
Tierbestände sind auf umweltverträgliche Größenordnungen zu reduzieren (max. 2 GV/ha) eine Großvieheinheit = 500 kg (ca. ein Rind). Derzeit sind es in etwa 5 - 10 GV/ha, wenn der Futteranbau mit der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche dazu gerechnet wird. Keine staatliche Förderung für wachsende Tierbestände.
Die Landwirtschaft muss gefördert werden die sich für eine extensive, naturschonende Bewirtschaftung, am Ziel des Grundwasserschutzes einsetzt (weniger Pestizide, weniger Tiere > weniger Gülle / Nitrat). Deshalb bin ich für einen Existenzsicherungsvertrag für alle Bauern in Bayern. Leistungen der Landwirte für das Gemeinwohl (Artenschutz, Tierschutz, Gewässerschutz, Biotoperhaltung, Verzicht auf Agrochemie) müssen stärker honoriert werden. Direktzahlungen an Landwirte müssen verbindlich an ökologische und soziale Standards gebunden werden.
Förderpolitik die vorrangig die Arbeit und nicht die Fläche bevorzugt.
Politik muss einen geringeren Fleischkonsum in öffentlichen Kantinen und Mensen deutlicher fördern.
Ich bin für eine von multinationalen Konzernen unabhängige Politik, deshalb Verbot von Parteispenden juristischer Personen. Es ist offensichtlich wessen Interessen unsere Regierungsparteien vertreten, so stark wie die Lobbyarbeit der Agrarindustrie ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Maria Posch