Frage an Markus Ferber bezüglich Finanzen

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Markus Ferber
CSU
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Frage von Thomas Z. •

Frage an Markus Ferber von Thomas Z. bezüglich Finanzen

Guten Tag Herr Ferber,

danke für Ihre schnelle Antwort.

Leider sind Sie auf meine konkreten Fragen nicht eingegangen.
Bitte holen Sie dies, mit einer Antwort auf diese Frage nach.

Da Sie, wie Sie selbst behaupten, fundierte Kenntnisse des Finanzsystems haben, müsste Ihnen doch klar sein, dass eine Bankenregulierung nichts bringen kann.
Was bringt eine Regulierung (so effektiv Sie diesesmal vll. auch sein mag), wenn weiterhin die Geschäftspraxis der Kreditgeldschöpfung bestehen bleibt? Sie losen so nicht das Problem.

Wie wollen Sie die Inflation bekämpfen, wenn nicht dadurch, dass das Geldschöfpungsmonopol der Zentralbanken aufgehoben wird und die Kreditgeldschöpfung der Geschäftsbanken nicht mehr länger legalisiert ist?
Es müsste übrigens nicht mal ein Verbot der Kreditgeldschöpfung geben, nur staatlich gestützt dürfte diese nicht mehr werden. Denn dann könnte man dagegen klagen, denn sie verleihen etwas, dass sie nicht haben. Das würde ich als Betrug betiteln.
Sehen Sie dies anders? Wenn ja, weshalb?

Gruß,
Thomas Zink

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Zink,

vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch.de. Gerne beantworte ich Ihnen Ihre Fragen zu Inflation und zur Bankenregulierung.

Zum Thema Inflation möchte ich Ihnen mitteilen, dass bei der "Kreditgeldschöpfung", auch Giralgeldschöpfung genannt, kein neu gedrucktes Geld entsteht. Im Euroraum ist ausschließlich die Europäische Zentralbank (EZB) für den Banknotendruck zuständig. Sie hat die sogenannte Notenmonopolhoheit. Die Ausgabe der Banknoten erfolgt dann ebenfalls durch die EZB und die nationalen Zentralbanken in den Mitgliedstaaten.

Außerdem kommt die EZB ihrer Aufgabe, die Inflation auf einem Minimum zu halten meines Erachtens äußerst erfolgreich nach. Auch im Juni 2012 hielt sich die jährliche Inflationsrate im Euroraum bei 2,4% unverändert verglichen mit dem Vormonat Mai. Vor einem Jahr hatte sie noch 2,7% betragen. Insgesamt betrug die monatliche Inflationsrate -0,1% im Juni 2012. Vor diesem Hintergrund könnte allein der hohe Rohölpreis zu einer Erhöhung der Inflationsrate führen.

Sie kritisieren zudem die Bankenregulierung als wenig sinnvoll, solange die derzeitige Geschäftspraxis der Banken weiterhin bestehen bleibt. Die von Ihnen erwähnte Geldschöpfung kann nur durch Bargeldabhebungen des Kunden oder aber staatliche Verpflichtungen zur Haltung von Mindestreserven und weiteren Vorschriften für die Banken beschränkt werden. Deswegen ist eine Bankenregulierung nicht nur sinnvoll, sondern unbedingt notwendig ist, um auch die von Ihnen genannten Probleme zu adressieren und das bestehende System zu begrenzen und kohärent zu reglementieren.

Ich halte es für wichtig, durch eine konsequente Bankenregulierung feste Grenzen zu schaffen und sicherzustellen, dass die Banken mit in die Maßnahmen zur Krisenbewältigung einbezogen werden.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ausführungen eine befriedigende Antwort geben zu können und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Ihr Markus Ferber, MdEP

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