Frage an Martin Pätzold bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Portrait von Martin Pätzold
Martin Pätzold
CDU
100 %
/ 4 Fragen beantwortet
Frage von Karin K. •

Frage an Martin Pätzold von Karin K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Guten Tag,

Ministerin Nahles sagte in Bezug auf die Flüchtlings-Neiddebatte, dass geplanten Leistungskürzungen für Asylbewerber nicht mit dem Grundgesetz vereinbar seien. Es gebe enge Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts Die Karlsruher Richter hätten klar gesagt: "Existenzminimum ist Existenzminimum." http://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/nahles-kaum-spielraum-f%C3%BCr-k%C3%BCrzungen-bei-fl%C3%BCchtlingen/ar-AAewCqy

Wie sieht es aber mit den Hartz IV Sanktionen unserer deutschen Arbeitslosen aus? Sind Sie der Meinung, dass dieses Grundgesetz hier nicht gilt?

Weiter ist nun aber im Gespräch den Mindestlohn in Bezug auf die Flüchtlinge doch zu senken. http://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-arbeitsmarkt-107.html
Es hat sich in der Vergangenheit bewahrheitet, dass nicht weniger Arbeiter eingestellt wurden aufgrund des Mindestlohns. https://www.aachener-zeitung.de/news/wirtschaft/der-mindestlohn-hat-sich-nicht-negativ-ausgewirkt-1.1184215 Die Arbeit war also bezahlbar.

Wer würde von dieser geplanten Absenkung des Mindestlohnes profitieren?

Ich befürchte folgendes:

-Flüchtlinge werden bevorzugt eingestellt, da Billiglöhner von der Wirtschaft willkommen.
-Flüchtlinge werden Hartz IV Aufstocker und ebenso unzufrieden wie die deutschen Hartz IVler
-Absenkung des Mindestlohnes-> Schere Arm und Reich wird größer ->es wird massenhaft Aufstände geben.
-Beibehaltung der Hartz IV Sanktionen -> in Deutschland herrschen bald Zustände wie in den USA -> massenhaft Aufstände – ist das noch unser sozialdemokratisches Deutschland?

Und meine letzte Frage: wie werden Sie am 01.10.15 im Bundestag in Bezug auf die Leistungskürzungen und Sanktionen im ALG II abstimmen?

Freundliche Grüße

K. Kluge

Portrait von Martin Pätzold
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Kluge,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 21. September 2015. Als Abgeordneter im Ausschuss für Arbeit und Soziales liegen mir Ihre Sorgen bezüglich der Mindestsicherung und der aktuellen Flüchtlingsthematik selbstverständlich am Herzen. Tatsächlich ist die hohe Zahl an Flüchtlingen eine große Herausforderung für die Bundesrepublik und Europa. Genau aus diesem Grund fand am 24. September 2015 ein Treffen zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten der Länder im Rahmen eines Flüchtlingsgipfels statt, um notwendige Schritte und das weitere Vorgehen abzustimmen.

Zu betonen ist zudem, dass die Flüchtlinge in Bezug auf den demographischen Wandel in Deutschland einen potentiellen Nutzen für den Arbeitsmarkt darstellen können und es dadurch zum wichtigen Ziel wird, diese in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Bezüglich der SGB II-Leistungen muss angemerkt werden, dass diese durch unsere solidarische Wertegemeinschaft finanziert wird. Folglich stellt die Mindestsicherung zwar einen unverzichtbarer Bestandteil unserer Sozialen Marktwirtschaft dar, muss aber gleichzeitig vor Missbrauch geschützt werden. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Martin Pätzold MdB

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Martin Pätzold
Martin Pätzold
CDU