Sehr geehrter Herr Leiner,

ich unterstelle, Ihre Frage ist ernst gemeint hinsichtlich der Unterstützungsleistungen seitens der Krankenkasse für einen Umstieg von der herkömmlichen Zigarette zur E-Zigarette.

Meine Meinung? Nein - das unterstütze ich sicherlich nicht.
Das Rauchen ist vermutlich so alt wie die Menschheit, allerdings auch dessen Schädlichkeit und da wäre es regelrecht pervers, dieses - egal wie - über die Krankenkasse zu fördern. Was die Krankenkassen sicherlich nach wie vor fördern, ist die Entwöhnung, solange und soweit diese ernstlich geschieht und nicht als  Drogenbeschaffung (Nikotin)auf Kosten der Beitragszahler bewertet werden muss.

Nun ist es aber leider insbesondere in der Politik so, dass diese bei der Wissensbeschaffung weniger auf die Erkenntnisgewinnung, als vielmehr auf die Legitimitätswirkung politischen Handelns abzielt. Ich habe das in den letzten fast vier Jahren allerorts am Bundestag in Berlin immer wieder erfahren müssen. Ich vertraue daher auf meinen gesunden Menschenverstand, was übrigens viel mehr Bürger viel selbstbewusster tun sollen. So ein gesunder Menschenverstand ist etwas ungeheuer Nützliches und Gutes.

Ich gebe Ihnen recht, dass dieser Staat, der an vielen Stellen unser Geld verschwendet oder nicht im Sinne des Wählerauftrages einsetzt; dass er gerade jetzt in der katastrophalen Rezession überall Geld zieht, wo er auch nur an dieses herankommt - und zwar recht ungeniert.

Hier setze ich mich gerne und überzeugt dafür ein, dass dieses ungehörige Verhalten gegenüber uns Bürgern aufhört und Politik wieder seriöser und glaubwürdiger wird.

Bei der Zigarette aber ist da sicherlich kein Focus meinerseits, wenngleich ich jedwede Verletzung der Tabakversteuerung sicherlich unnachgiebig ahnden würde.

Von einem generellen Rauchverbot halte ich allerdings auch nicht; in unserer Gesellschaft hat an auch das Recht, sich selbst schädigen zu dürfen; wo wollten wir denn da auch anfangen? Beim Übergewicht? Beim Alkohol?

Ich bin sicher, Ihnen nicht die gefällige erwünschte Meinung mitgeteilt zu haben, aber dennoch: das ist meine Meinung dazu.

Ich wünsche Ihnen aber auf alle Fälle, dass Sie möglichst lange gesund bleiben!

Martina Böswald