Frage an Melanie Bernstein bezüglich Verkehr

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Melanie Bernstein
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Frage von Dörte Z. •

Frage an Melanie Bernstein von Dörte Z. bezüglich Verkehr

Guten Tag Frau Bernstein, im Rahmen der Corona-Hilfen wird über eine Abwrackprämie für Autos diskutiert. Haben Sie schon darüber nachgedacht, dass auf diese Weise alte Strukturen beibehalten werden und wir die Chance verpassen unsere Wirtschaft und Mobilität jetzt umweltgerechter zu strukturieren? Können Sie sich eine Mobilitätshilfe für alle Verkehrsteilnehmer, also auch Fahrradfahrer und Nutzer des ÖPNV vorstellen?

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Sehr geehrte Frau Zorn,

danke für Ihre Nachricht. Auch ich stehe einer Abwrack- oder Kaufprämie kritisch gegenüber. Diese Kaufprämie habe ich heute etwas ausführlicher mit dem folgenden Text Facebook kommentiert:

"Kaufprämien für Neuwagen lehne ich ab. Ich halte es da ganz klar mit meinen Kollegen der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, die völlig zu Recht sagen, dass andere Industriezweige dringender Hilfe benötigen. Tourismus und Landwirtschaft etwa haben deutlich mehr gelitten in der Krise.

Wenn wir der deutschen Wirtschaft helfen wollen, brauchen wir wohldurchdachte und wirksame Konzepte. Millionen an Steuermitteln auszugeben, damit mehr Neuwagen gekauft werden, wäre eher ein Schnellschuss in die falsche Richtung. Dabei habe ich gar nichts gegen die Fahrzeugindustrie - vielleicht sollten wir uns hier aber eher über wirkungslose Fahrverbote für Diesel unterhalten (auch eine Lehre aus der Krise!) oder darüber, warum Motorroller nur 45 km/h fahren dürfen (und so zum Verkehrshindernis werden).

Außerdem traue ich der Mittelstandsvereinigung durchaus zu, die Interessen der heimischen Wirtschaft kompetent im Blick zu haben. Und wenn ich für meine Familie die Herausforderungen nach der Coronakrise sortiere, wäre der Kauf eines Neuwagens gerade nicht ganz oben auf der Liste. Ich bin fest davon überzeugt, dass es den meisten Menschen da ähnlich geht."

Die Frage einer Mobilitätshilfe würde ich von der aktuellen Krise abkoppeln wollen. Wir sollten nach der Krise grundsätzlich diskutieren, wie wir Mobilität organisieren wollen. Mir ist wichtig, dass in dieser Debatte alle Verkehrsteilnehmer einen gleichberechtigten Platz haben. Wir sollten beispielsweise nicht Autos und Fahrräder gegeneinander ausspielen, sondern beiden ihren Platz einräumen. In den Städten sind Fahrräder oft sehr viel praktischer als Autos, aber auf dem Land sind die Menschen hingegen oft auf das Auto angewiesen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Melanie Bernstein

 

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