Frage an Michael Klanck bezüglich Verkehr

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Michael Klanck
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Benjamin H. •

Frage an Michael Klanck von Benjamin H. bezüglich Verkehr

Ob in Osdorf, Sülldorf, Blankenese oder in Rissen, in vielen Stadtteilen gibt es Initiativen zur Verkehrsberuhigung. Es besteht die Sorge vor einer weiteren Zunahme der motorisierten Verkehre und einer übermäßigen Belastung der Menschen durch den motorisierten Individualverkehr. Wie wollen Sie den Herausforderungen einer wachsenden Metropole in verkehrlicher Hinsicht begegnen? Nennen Sie gerne exemplarisch Maßnahmen, deren Umsetzung Sie sich vorstellen könnten.

Vielen Dank.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Meinung.
Die beste Lösung für die von Ihnen erwähnten Verkehrsprobleme wäre sicher die Veränderung der Siedlungsstruktur mit Aufhebung der bisherigen Trennung von Wohn- und Gewerbegebieten und Einkaufszentren, die die Menschen dazu zwingt, weite Wege zurückzulegen. Maßnahmen auf dieser Ebene erfordern ein Umdenken in der Stadtplanung und können flächendeckend erst langfristig greifen.

Erste Verbesserungen können hier durch eine Anpassung der Systeme des öffentlichen Nahverkehrs erzielt werden. Im Zeitalter der Echtzeit-Datenverarbeitung werden Fahrpläne des öffentlichen Verkehrsmittel immer noch mit monatelangen Vorläufen für feste Geltungszeiten von Halbjahren erstellt. Eine flexible Anpassung an kurzfristig entstehende Bedarfe findet nicht statt. Versuche aus den 80er Jahren, Verkehrsangebote flexibel zu steuern, die mit der damals verfügbaren Datentechnik scheitern mussten, werden nicht neu in Angriff genommen.

Für die von Ihnen genannten Stadtteile müssten bedarfsgerechte, ortsbezogene Verkehrssysteme entwickelt und angeboten werden. Die derzeitigen Systeme sind alle danach ausgerichtet, Pendler in das Zentrum Hamburgs und zurück zu bringen. Ein innerörtlicher Verkehr wie die Blankeneser Ringlinie dient ebenfalls in erster Linie dem Zubringerverkehr zur S-Bahn mit Weiterfahrt nach Altona und der Hamburger Innenstadt.

Der Verkehr mir dem Fahrrad (auch Leihsysteme wie Stadtrad und Ladestationen für Elektro-Fahrräder) auf kürzeren Strecken ist ebenfalls zu fördern.

Ich hoffe, mit meinen Ideen Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Klanck