Frage an Michael Musil von Erich F. T. bezüglich Umwelt
welche "grünen" Projekte für den Westerwald werden durch wen besonders behindert?
In welcher Reihenfolge sollten sie angegangen werden, d.h. welche 3-5 haben nach Ihrer Überzeugung die höchste Priorität?
Guten Tag Herr Trippe,
als Oppositionspartei auf allen Ebenen im Westerwald haben wir keine "Projekte" sondern mehr eine Reihe von Wünschen und Anregungen an die Entscheidungsträger. Dabei muss man anerkennen, daß diese in den letzten 20 Jahren eine Menge von uns GRÜNEN gelernt haben. Die Wahlprogramme strotzen nur so von urgrünen Themen!
Dennoch bleibt vieles an Wünschen offen. Wünsche scheitern zumeist am fehlenden Geld.
Die Frage, wo das ganze Geld nun aber bleibt, wird in unserer Gesellschaft nicht gestellt.
Man verschuldet sich fröhlich weiter, so wie man das in 60 Jahren Nachkriegs-, Wirtschaftswunder- und Wachstumspolitik traditionell eben macht. Die Brisanz, die in einem solchen Verhalten versteckt ist wird kaum einem der Entscheidungsträger bewusst. Meine diesbezüglichen Haushaltsreden werden zwar zur Kenntnis genommen und benickt, anschließend geht man zur Tagesordnung über und macht weiter wie bisher.
Daher hat das Thema "Bildung" mit Sicherheit eine vorrangige Priorität. Das heißt für mich aber, dass zuallererst diejenigen gebildet werden müssen, die heute "Bildung" vermitteln, und zwar mit den richtigen Inhalten!
Der zweite wichtige Punkt ist für mich die Regionalisierung der Wirtschaft und hier insbesondere der Lebensmittelproduktion. Sollte die Studie der Bundeswehr zum Thema "Peak Oil" zutreffen, wird die Generation der heute 20jährigen eine Renaissance der Postkutsche erleben, wenn auf einmal, sehr plötzlich die Tankstellen leer bleiben. Mit Erdbeeren zu Weihnachten braucht dann sowieso keiner mehr rechnen.
Das leitet zu einem weiteren wichtigen Punkt, der Forschung. Fördermittel sind umzuschichten zu den Erfindern und Tüftlern, die heute mit einer Vielfalt von Ansätzen neue Wege beschreiten, mangels finanzieller Mittel jedoch auf der Strecke bleiben oder Ihre Entdeckungen an die Konzerne verkaufen, die sie in der Schublade verschwinden lassen.
Mit schwindender fossiler Energie stellt sich dann die Frage der menschlichen Arbeitskraft auch in einem neuen Licht dar. Liegt der Trecker trocken, sind wieder Muskeln gefragt! Arbeit wird heute durch billige Energie ersetzt und Arbeitsplatzvernichtung als Aktienkurs steigernde Maßnahme betrachtet.
Es stimmt einiges nicht mehr in unserer geldregierten Welt!
Das alles mag Sie vielleicht jetzt etwas erschrecken, doch informieren Sie sich tiefer gehend, nicht ausschließlich über die gängigen Medien, werden Sie schnell merken, dass der große Zeiger schon nach der Zwölf tickt.
Lesen Sie die Beiträge auf meiner homepage und nutzen Sie die Links dort, Sie werden völlig neue Erkenntnisse gewinnen.
Bleiben Sie stark!
Ihr Michael Musil