Sehr geehrte Frau MdB Prof. Dr. Grütters,

vielen Dank für Ihre bisherigen, aufschlussreichen Antworten.

Sie schreiben in der Antwort an Herrn Plaumann "Es gibt durchaus belastbare Indizien, dass der IS sich auch über den Verkauf archäologischer Güter finanziert."

Mir ist bewußt, dass IS sich wahrscheinlich mit Edelmetallen aus Raubgrabungen finanziert, da er solche Kulturgüter einschmilzt & für sein Edelmetall/Münzbasiertes Bezahlsystem verwendet.

Bitte benennen Sie daher diese "belastbaren Indizien" für die maßgebliche Finanzierung des IS über den Verkauf von Antiken, da ein Großteil Ihrer Pressearbeit, auch auf Bundesratsebene zu Ihrem Kulturgutschutzentwurf über dieses Argument geführt wird. Die wären hilfreich, da nach Auskunft der zust. Stellen (Wirtschaftswoche 52/18.12.2015) „[...] dem Zoll keine Erkenntnisse über illegale Einfuhren von Kulturgütern nach Deutschland oder andere EU-Mitgliedstaaten vor[liegen], die aus (staatlichen) Museen, privaten Sammlungen oder aus Raubgrabungen in vom so genannten IS kontrollierten Gebieten, insbesondere Syrien oder dem Irak stammen“.

Bitte benennen Sie ihre "belastbaren Indizien", laut denen sich IS über Kulturgut-Hehlerei in Deutschland finanziert. Ich würde Ihre rechtlich belastbaren "Indizien" gerne an die Zollbehörden weiterleiten, da hier durchaus ein schnelles und zügiges Durchgreifen geboten & aufgrund der bestehenden Gesetzeslage zum Kulturgutschutz möglich ist.

Und bitte benennen Sie Nachweise (nicht nur "belastbare Indizien"), wie sich IS über den illegalen Verkauf naturwiss. Objekte (von paläontologischem oder wissenschaftlichen Wert) in Deutschland finanziert, da ihr Entwurf in der Durchführung eine wesentlich höhere Stückzahl dieser Fachgebiete umfasst, als derzeit in archäologischen und künstlerischen Archiven in Deutschland vorhanden ist. Und ein Gesetz in Deutschland m.W. "verhältnismäßig" sein muß.

Mit besten Grüßen & herzlichem Dank für Ihre sicherlich ausführliche Antwort

Johannes Kalbe