Was tuen sie um eine eine deutliche Reduzierung der militärischen Flugbewegungen über dem Nordsaarland zu erreichen ? Was tuen Sie um die dort lebenden Menschen spürbar vom Fluglärm zu entlasten?

Nadine Schön
Nadine Schön
CDU
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Frage von armin s. •

Was tuen sie um eine eine deutliche Reduzierung der militärischen Flugbewegungen über dem Nordsaarland zu erreichen ? Was tuen Sie um die dort lebenden Menschen spürbar vom Fluglärm zu entlasten?

Die Belastung durch militärischen Fluglärm ist im Nordsaarland durch die TRA LAUTER reservierter vielfach höher als in anderen Gebieten Deutschlands, wie beispielsweise im dünner besiedelten Mecklenburg-Vorpommern.
In der Bevölkerung herrscht zu Recht der Eindruck, dass der Fluglärm erheblich zugenommen hat und unsere Region erneut unverhältnismäßig stark belastet wird. Der zunehmende Fluglärm durch langanhaltende Luftkampfübungen, oft stundenlang und bis in die Abendstunden, stellt für die Bevölkerung eine unerträgliche Belastung dar.
Der militärische Fluglärm vermindert in erheblichem Maße die Lebensqualität der Bevölkerung und beeinträchtigt die Gesundheit der Menschen
Weiterhin wirkt dieser unerträgliche Fluglärm, der vor allem bei schönem Wetter besonders stark ist, gravierend allen Bemühungen zur touristischen Weiterentwicklung der Region entgegen.

Der Ausbildungsbetrieb in der TRA LAUTER muss unbedingt reduziert werden. Fluglärm macht krank.

Nadine Schön
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

vielen herzlichen Dank für Ihre Frage. Ich verstehe, dass vermehrter Fluglärm zum Ärgernis und im Einzelfall auch zur Belastung werden kann. In dem Punkt waren wir uns auch bei unserem bisherigen Austausch einig. Über dieses Thema war ich auch schon mit der ehemaligen Bundesministerin für Verteidigung Frau von der Leyen, und nach meiner Antwort auf die Resolution des Gemeinderates Tholey zum militärischen Fluglärm, auch mit der ehemaligen Bundesministerin für Verteidigung Frau Annegret Kramp-Karrenbauer im Gespräch. Sie haben sicherlich auch selbst schon Frau Christine Lambrecht angeschrieben.

Die Belastung der Bevölkerung, die der militärische Flugbetrieb in Deutschland verursacht, und besonders im Übungsluftraum TRA LAUTER, ist allen Verantwortlichen bewusst. Deshalb gibt es schon seit vielen Jahren Bemühungen, den Fluglärm so gut es geht zu reduzieren, ohne die Einsatzbereitschaft der deutschen Luftwaffe und anderer NATO-Verbündeter zu gefährden. Die Bundeswehr versucht eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Flugbetriebs in ganz Deutschland zu erzielen, was aber z.B. wegen begrenzter infrastruktureller Möglichkeiten nicht immer optimal durchzuführen ist. Gleichzeitig werden heute aber schon große Teile der fliegerischen Aus- und Weiterbildung, zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft, ressourcen- und umweltschonend in Simulatoren durchgeführt. Übungen und Testflüge im realen Umfeld sind aber unumgänglich und können natürlich nicht komplett vermieden werden. 

Einzigartig für TRA LAUTER wurde auch die Arbeitsgruppe Fluglärm Saarland/Rheinland-Pfalz (AG Fluglärm) eingerichtet, die zwischen dem Bundesministerium für Verteidigung einerseits und den Vertretern aus Reinland-Pfalz und Saarland und der US-Streitkräfte andererseits eine enge und kooperative Zusammenarbeit ermöglicht. Dieser Dialog führte schon zu einigen freiwilligen Selbstbeschränkungen, wie zum Beispiel:

1)    Einschränkung der Nutzung nach 21:00 Uhr montags bis donnerstags von Mai bis September (210 reduzierte Stunden pro Jahr)  
2)    ganzjährliche Einschränkung der Nutzung freitags nach 12:00 Uhr (208 reduzierte Stunden pro Jahr)
3)    flexible Anhebung der Untergrenze des Luftraumes der TRA Lauter 
4)    Verlagerung von signifikanten Teilen des Flugbetriebs der 52nd Fighter Wing von Spangdahlem ins Ausland

Es wird konstant daran gearbeitet, die Bürger noch mehr vom Fluglärm zu entlasten. Ich bitte aber um Verständnis, dass das nicht immer und im vollem Maße möglich ist. Gerade in diesen Tagen sehen wir, wie wichtig es ist, eine Verteidigungsfähigkeit zu erhalten. Dazu gehören leider auch Übungsflüge von NATO und Bundeswehr.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort meine Perspektive verdeutlicht zu haben. Selbstverständlich bleibt es Ihnen unbenommen, sich mit Ihrem Anliegen auch an das zuständige BMVg zu wenden. 

Mit freundlichen Grüßen
Nadine Schön   
 

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