Frage an Niels Annen bezüglich Gesundheit

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Niels Annen
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Frage von Christoph S. •

Frage an Niels Annen von Christoph S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Niels Annen!

Hab gelesen, beim Verschießen von Munition mit Mantel aus abgereichertem Uran verbrenne dieses zu Feinstaub aus Uranoxid, der sich in den Lungen absetze und massive radioaktive Verseuchung zu Folge habe, fatal trotz der langen Halbwertzeit wegen Alpha-Stahlen direkt im Gewebe und der großen Menge. Kritisiert wurde der Einsatz dieser Uranmantelmunition u.a. im Irak und Afganistan durch USA und GB, aber auch im Übungsbetrieb in Hawaii. Haben Sie sich schon mal damit auseinandergesetzt? Wie schätzen Sie diese Gefahr ein? Kann es sein, dass die auch schon mal im Übungsbetrieb hierzulande verschossen wurden? Sehen Sie eine Möglichkeit für die Bundesregierung und den Willen dazu, die USA und andere Verbündete zur Abschaffung dieser Munition zu drängen?

pace e bene C.S.

PS:Stimmen meine Infos, die Bundeswehr nimmt statt dessen Wolfram?

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Sehr geehrter Herr Strebel,

vielen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie mich auf die Verwendung von Uranmunition ansprechen. Ich möchte Ihnen folgendes antworten.

Der Einsatz von Uranmunition (DU-Munition) seitens der USA ist mir bereits seit längerem bekannt. So wurde die DU-Munition von den USA beispielsweise in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo eingesetzt. Die Bundeswehr hat früh Schutzmaßnahmen gegen mögliche Gefährdung durch diese Munition angeordnet.

Alle Soldaten der Bundeswehr erhalten heute bei der Vorbereitung auf ihren (Auslands-) Einsatz, insbesondere im Kosovo eine ABC-Ausbildung, welche die Aufklärung über die Bedrohung durch ABC-Kampfmittel und die Verhaltensregeln beim Auffinden von Fremd-Munition oder Munitionsteilen einschließt.

In Deutschland wird mit Uran ummantelte Munition weder hergestellt noch eingesetzt. Bereits 1979/80 entschied der damalige Verteidigungsminister Hans Apel (SPD), dass DU-Munition in Deutschland nicht eingeführt werden solle. Diese Entscheidung bestätigte Verteidigungsminister Manfred Wörner (CDU) im Jahr 1987. Sie wurde später noch einmal von Minister Volker Rühe (CDU) bekräftigt.

Ihre Information, dass in Deutschland Wolfram-Geschosse statt der Uranmunition eingesetzt wird, ist korrekt. Ausführliche Information über die Verwendung von Uranmunition und dem Umgang mit dieser in Deutschland finden sie außerdem im sogennaten "Dr.-Sommer-Report" der Bundeswehr.

http://gruppen.tu-bs.de/studver/StudResK/bericht_uran.pdf

Ich hoffe, dass ich Ihre Frage beantworten konnte.

Mit freundlichen Grüßen
Niels Annen, MdB

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