Sehr geehrter Herr Scholz,

Die Agenda 2010/HartzIV steht ja bekanntermaßen unter dem Motto Fördern und Fordern. Ebenso wird parteiübergreifend betont, dass das Bildungsangebot für alle weiter ausgebaut werden soll.

Bekanntermaßen sind viele Hartz IV Betroffene leider eher unqualifiziert oder nicht genügend ausgebildet. Das Beratungsangebot der „Jobcenter“ zum Thema Weiterbildung und berufliche Qualifizierung ist jedoch gleich Null.

Es werden lediglich Monat für Monat eine gewisse Anzahl von HartzIV Empfängern von den „Jobcentern“ gezwungen, ohne vorherige Prüfung auf Notwendigkeit, an teuren Bewerbungstrainings oder Computer Grund Kursen teilzunehmen (ca. 3000 EUR – 8000 EUR pro Person! ), welche aber ihre Chancen auf einen Wieder Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt definitiv nicht erhöhen. Parallel werden diese Teilnehmer, dann nicht mehr in den offiziellen Arbeitslosen Statistiken während der Dauer dieser Kurse geführt.

Ich selbst bin von HartzIV betroffen und werde nun schon seit mehreren Jahren lediglich gefordert aber nicht gefördert. Man steht für sich alleine gestellt auf einem Abstellgleis, welches offensichtlich von den „Jobcentern“ lediglich verwaltet wird. Das ist auch kein Einzelfall ich kenne sehr viele Betroffene bei denen das genauso ist.

Nun möchte ich in Eigeninitiative eine Weiterbildung in der Kindertagespflege beginnen, welche ja laut Regierung in Kürze ausgebaut werden soll. Ich versuche nun schon seit ca. 4 Monaten über den „Jobcenter“ eine Auskunft zu erhalten, ob ich die Kursgebühren von lediglich 190 EUR erstattet bekomme oder wenigstens eine Fahrtkosten Beteiligung dazu erhalte. Nach immerhin einer Bearbeitungszeit von lediglich nur ca. 4 Monaten erhielt ich nun eine Absage.

Meine Fragen an sie:
Sind alle Harz IV Empfänger von beruflicher Aus-/ Weiterbildung ausgenommen?
Wann erfolgt an den „Jobcentern“ endlich eine bedarfsgerechte und am Arbeitsmarkt orientierte Berufsberatung incl. Angebote für HartzIV Betroffene?