Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Mail vom 1. März dieses Jahres.

Auch ich betrachte die aktuelle Lage mit großer Besorgnis. Seit vergangenem Donnerstag wird wieder ein Angriffskrieg seit über 80 Jahren in Europa geführt. Die Bundesrepublik Deutschland, aber auch ganz Europa und die Nato müssen nun entschlossen handeln und dem Aggressor Putin Einhalt gebieten um die demokratische Grundordnung wiederherzustellen.

Wir, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, haben die Bundesregierung aufgefordert in internationaler Abstimmung sämtliche möglichen Sanktionen durchzusetzen und nichts in der „Hinterhand“ zu behalten. Wichtig war natürlich unter anderem, den Zahlungsverkehr über SWIFT einzustellen. Ebenso sind die Verträge mit Nordstream 2 gestoppt und die Stiftung zum Bau von Nordstream 2 soll aufgelöst werden.
Wir können nicht ausschließen, dass noch weitere Entscheidungen folgen müssen, die auch unsere Wirtschaft belasten. Eines dürfen wir dabei nicht vergessen: Freiheit und Frieden sind wichtiger als Euro und Dollar, da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Dabei dürfen wir auch nicht den Freiheitswillen der Menschen in der Ukraine wie auch in Russland selbst unterschätzen. Putin kann sie nicht alle einsperren.
Darüber hinaus bleibt auch für uns noch viel zu tun. Die wichtigste und sehr ernüchternde Einsicht dieser Tage muss sein: Wir werden wieder mehr für die Sicherung des Friedens und unserer Freiheit leisten müssen, innerhalb der Staatengemeinschaft der EU und innerhalb der NATO, aber auch für diejenigen, die keinem dieser Bündnisse angehören. Wir dürfen es nie wieder zulassen, dass ein Land wie die Ukraine einem Angriffskrieg mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert ist. Wir schreiben seit letzter Woche ein ganz neues Kapitel!
In Gedanken an die Menschen in der Ukraine, an die Toten und Verletzten verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen
Ihr
Olav Gutting