Frage an Oliver Kaczmarek bezüglich Soziale Sicherung

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Oliver Kaczmarek
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Frage von Frank J. •

Frage an Oliver Kaczmarek von Frank J. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Herr Kaczmarek.

Was mich so richtig auf die Palme bringt.

Ich zahle hohe Krankenkassenbeiträge und wenn ich mal ein Medikament brauche, von dem ich seit Jahren die Wirkung und die Nebenwirkungen kenne, bekomme ich nur ein billiges nachbau Medikament, welches dann nur eingeschränkt oder gar nicht wirkt. Wobei man wissen muss, das Original kostet gerade einmal 15 Euro. Aber leider reichen meine fast 250 Euro Monatsbeitrag der Krankenkasse ( BIG ) nicht aus, um das alle 12 Monate zu übernehmen. Toll.

Ferner regt mich der Irrglaube vor allem der EU Politiker auf, das ich mich in irgend einer Weise mit unseren Bulgarischen oder Rumänischen Brüdern solidarisch fühle. Das ich gerne meine seit Jahren eingezahlten Solidarbeiträge im Nachhinein teile. Am besten wir solidarisieren uns mit dem Rest der Welt und verschleudern alles was den Deutschen Arbeitnehmern abgepresst wird.
In meinem sehr großen Bekannten und Kollegenkreis kenne ich niemanden der das möchte.

Sehr viele von denen Arbeiten mittlerweile äußerst ungern, vor allem nicht auf Rechnung. Ich bemerke mehr und mehr, das Handwerker nach wenigen Sätzen fragen: Brauchen Sie eine Rechnung ?

Wo soll uns das hinführen?

Mit freundlichen Grüßen
Frank Jäkel

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Sehr geehrter Herr Jäkel,

Sie sprechen in Ihrer Nachricht drei Themenbereiche an, die Sie „so richtig auf die Palme“ bringen und Ihre Frage an mich lautet: „Wo soll uns das hinführen?“ Da diese Frage doch sehr allgemein formuliert ist, werde ich im Folgenden auf die drei Bereiche eingehen, die Sie ansprechen.

Sie schildern, dass bei Ihnen ein generisches Medikament nicht dieselben Behandlungserfolge erzielt wie das vorher verwendete Markenprodukt. Prinzipiell enthalten Generika dieselben Wirkstoffe wie die Originalpräparate, können sich aber hinsichtlich ihrer Hilfsstoffe unterscheiden. In jedem Fall sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Er hat die Möglichkeit, ein bestimmtes Präparat zu verschreiben – muss die Wahl des teureren Produktes aber gegebenenfalls gegenüber Ihrer Krankenkasse begründen. Es steht Ihnen weiterhin frei, einen anderen Arzt aufzusuchen, wenn Sie mit der Verordnung nicht einverstanden sind.

Zweitens sprechen Sie über Zuwanderung aus EU-Ländern. Hier gilt es, zunächst einmal sachlich auf die Tatsachen zu schauen. Die Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit rechtfertigen es gegenwärtig nicht, die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien pauschal als Armutszuwanderung zu qualifizieren. 167.000 abhängig Beschäftigte aus Bulgarien und Rumänien waren es zur Jahresmitte 2013. Zusammen mit ca. 35.000 Selbstständigen beträgt die Erwerbstätigenquote über 60 Prozent. Die Arbeitslosenquote war mit 7,4 Prozent etwas geringer als im Bevölkerungsdurchschnitt und deutlich geringer als bei der ausländischen Bevölkerung insgesamt.

Drittens beschreiben Sie Ihre Beobachtung, dass Handwerker immer häufiger nicht regulär auf Rechnung, sondern „schwarz“ arbeiten möchten. Dazu kann ich nur sagen, dass Schwarzarbeit unsolidarisch ist und deshalb zurecht bekämpft wird. Wenn alle es so handhaben würden, würden es auch die Schwarzarbeitenden selber bald am eigenen Leib zu spüren bekommen. Schwarz arbeiten bedeutet, zu Lasten derjenigen zu arbeiten, die regulär ihre Lohnsteuer vom Gehalt abgezogen bekommen.

Mit freundlichen Grüßen
Oliver Kaczmarek

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