Sehr geehrter Herr Pichler,

vielen Dank für Ihre Frage. Privatisierung ist sicher kein Allheilmittel für alles. Zugleich ist sie aber auch nicht zu verteufeln. Denken Sie zum Beispiel an die Privatisierung der Telekom. Es ist sehr fraglich, ob die Telekom als Staatsunternehmen die Flexibilität besessen hätte, auf dem Mobilfunk- und Internetmarkt international mitzuhalten. Erinnern Sie sich noch an die „großartige“ Auswahl von drei verschiedenen Telefonfarben (blau, grün, orange) bis weit in die 80er-Jahre hinein?

Wettbewerb unter verschiedenen Anbietern führt meist zu besseren Ergebnissen für die Verbraucher. Sei es beim Preis, sei es in der Qualität der Dienstleistung oder des Produktes. Diesen positiven Effekt wollen wir in möglichst vielen Bereichen, wo immer es sinnvoll ist, für die Menschen nutzbar machen. Bestimmte Sicherheits- und andere Qualitätsstandards lassen sich dabei wo nötig – für alle Anbieter gleich - vorgeben.

Damit Wettbewerb entstehen kann bzw. erhalten bleibt, müssen Monopole aufgebrochen bzw. verhindert werden.

Im Bahnbereich stehe ich für fairen Wettbewerb auf der Schiene. Deshalb trete ich für eine Trennung von Netz und Betrieb ein mit fairem und chancengleichem Zugang für alle Anbieter. Das Schienennetz muss deshalb im Eigentum des Bundes bleiben.

Mit freundlichen Grüßen,

Pascal Kober