Frage an Patrick Schnieder bezüglich Verkehr

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Patrick Schnieder
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Frage von Josef M. •

Frage an Patrick Schnieder von Josef M. bezüglich Verkehr

Wie stehen Sie zum Erhalt der Bahnstrecke Gerolstein - Daun - Kaisersesch und der Nutzung für den Touristikverkehr im Sommer?

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Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf abgeordnetenwatch.de zum Erhalt der Bahnstrecke Gerolstein – Daun – Kaisersesch und der Nutzung für den Touristikverkehr im Sommer.

Dem touristischen Verkehr stehe ich sehr aufgeschlossen gegenüber, da er auf jeden Fall touristischen Nutzen für die Region bringt. Aber hier müssen sich der Betreiber der Bahn die Vulkaneifelbahn-Betriebsgesellschaft (VEB) und das Land einig werden. Die diesjährige Einstellung des Freizeitverkehrs auf der Strecke hat seine Ursache in einer Auseinandersetzung zwischen dem bisherigen Betreiber VEB und der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Laut VEB-Geschäftsführer seien an der Bahnstrecke Reparaturen nötig. Dafür sei das Land zuständig. Entsprechende Anträge seien von der VEB fristgerecht gestellt worden, aber es sei immer noch nicht darüber entschieden worden. Deshalb sei es allein zeitlich nicht mehr möglich gewesen, die Eisenbahnstrecke so zu präparieren, dass sie von den Schienenbussen in diesem Jahr genutzt werden könne.

Eine mögliche Reaktivierung des Schienenverkehrs in der Stundentaktung auf dieser Strecke ist Bestandteil des ÖPNV. Durch den Rückgang der Bevölkerung und der Schülerzahlen steht der ÖPNV in der gesamten Region jedoch vor grundlegenden Veränderungen. Der „normale“ ÖPNV findet dabei fast ausschließlich im Schülerverkehr statt. In der Vulkaneifel sind viele Ortschaften innerhalb der Schulferien kaum noch per Bus erreichbar.

Laut einer Kosten-Nutzen-Analyse aus dem Jahr 2009, die eine Neuinvestition in die Strecke der Eifel-quer-Bahn von „nur 20 Mio. Euro“ vorsah, würde eine Reaktivierung der Eifel-quer-Bahn im Personennahverkehr nur dann wirtschaftlich Sinn machen, wenn nicht nur der Streckenabschnitt Daun-Kaisersesch reaktiviert würde, sondern wenn ebenfalls der Abschnitt bis Gerolstein in die Reaktivierung einbezogen würde. Dies kann aber nach meiner Meinung nur sinnvoll sein, wenn Schüler vom Busverkehr auf die Bahn umgeleitet würden.

Laut einem neuen Gutachten wird jetzt sogar ein notwendiges Investitionsvolumen von ca. 40 Mio. Euro gesehen. Daneben würden jährliche Betriebskosten von etwa 5- 6 Mio. Euro entstehen. Das heißt: eine volkswirtschaftlicher Nutzen der Reaktivierung im Stundentakt innerhalb des Personennahverkehrs ist jetzt nicht mehr gegeben.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Schnieder

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